Arafat Abou-Chaker geht es zum ersten Mal in der Geschichte seines Clans an den Kragen. Dem Berliner wird von der Staatsanwaltschaft Beleidigung, Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Neben dem 45 Jahre alten Hauptangeklagten müssen sich auch seine drei Brüder zu allen Vorwürfen rechtfertigen und haben bis heute zu allen Angelegenheiten geschwiegen.
Abou-Chakers ehemaliger bester Freund und Geschäftspartner Bushido sieht dies gar nicht ein, wurde vermehrt als Zeuge geladen und sagte in den vergangenen fast acht Monaten an fast allen der 30 Verhandlungstage aus. Die Beziehung zum Clan-Chef und dessen drei Brüdern nannte der Rapper eine “Zwangsheirat” und gestand unter anderem: “Ich bin in erster Linie Musiker und habe nicht die Ahnung von Immobilien. Wenn er sagte, er brauche eine Vollmacht für einen Vertrag, dann habe ich das gemacht”, so Bushido auf Nachfragen vom Gericht und fügte hinzu, dass er seinem damaligen Kollegen in 2010 die Generalvollmacht überlassen hätte. “Ich hatte nicht gedacht, dass ich betrogen werden könnte.”
Nach dem Ende der Geschäftsbeziehung habe der 45-Jährige von dem Rapper eine Millionenzahlung sowie die eine 30-prozentige Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Als Bushido dies nicht akzeptieren wollte, kam es zu einer schweren räuberischen Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Beleidigungen und anderen Delikten …