Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Steht ihren Fans bei

Billie Eilish kommt vom Ritzen los & spricht über Selbstverletzungen

Offen und ehrlich gestand das 17 Jahre alte Ausnahmetalent, dass sie sich in der Vergangenheit absichtlich verletzt hatte und heute ihren Fans Mut machen möchte, selbst damit aufzuhören.

Spricht über ihre mentalen Probleme

In den vergangenen 18 Monaten konnte US-Sängerin Billie Eilish den Schritt vom Newcomer zum international gefragten Superstar schaffen und möchte ihre Aufmerksamkeit dafür nutzen, anderen Fans aus der Klemme zu helfen. Im Video zur “Seize the Awkward”-Kampagne zum Beispiel sprach sie über ihre Probleme mit ihrer mentalen Gesundheit und gestand, dass auch sie dem hohen Druck im Business ausgesetzt ist und professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat.

“Ich glaube, wenn Leute immer hören: 'Achte gut auf deine mentale Gesundheit', dass sie dann denken, dass es jeder direkt tut, doch das stimmt so nicht. Weißt du? Ich selber versuche noch besser darin zu werden, dass es mir gut geht. Wenn du nach Hilfe fragst, lässt es dich nicht schwach aussehen. Das tut es wirklich nicht. Es lässt dich auch nicht schwach aussehen, wenn du einen Freund darum bittest, zur Therapie zu gehen. Man sollte jeden um Hilfe fragen können und irgendwelche [Leute] werden dir helfen, wenn du Hilfe brauchst. Weißt du, solch ein [erstes] Gespräch zu führen - man muss ja nicht immer gleich total ernst werden. Es reicht schon, wenn du einfach fragst: ‘Wie fühlst du dich? Also, geht es dir gut?’”, erklärte die 17-Jährige und fügte hinzu, dass solche Fragen dem Gegenüber helfen und ihn aus der Dunkelheit retten können.

Billie Eilish On Mental Health & Friendship | Ad Council
Billie Eilish On Mental Health & Friendship | Ad Council

Ritzte sich selbst

Billie ziert zum redaktionellen Zeitpunkt ebenfalls die US-Version vom “Rolling Stone”-Magazin und sprach in der Coverstory ebenfalls über ihre Probleme und Sorgen. Vor allem aber war sie als Teenager in ein Loch gefallen, nachdem sie sich die Wachstumsfuge in der Hüfte gerissen hatte, ihr ein Tanzverbot auferlegt worden war und sie schließlich depressiv wurde.

“Bevor du 16 bist, ist der Knorpel in deiner Hüfte noch nicht fest und wächst noch. Ich ging mit all den älteren Tänzern in einen anspruchsvollen Hip Hop-Kurs, [als es passierte]. Ich denke, da fing die Depression an. Es verbannte mich in ein Loch. Ich ging durch eine Selbstverletzungsphase - da müssen wir nicht näher drauf eingehen. Manchmal sehe ich Mädchen bei meinen Shows, die Narben auf ihren Armen haben und es bricht mir das Herz”, so die “bad guy”-Interpretin. Die Zeiten nach dem Drop ihrer Debütsingle waren für die damals 14-Jährige im Übrigen alles andere als super. Stattdessen kann sie sich nur an ihren schlechten mentalen Zustand erinnern und hatte sich selbst verletzt.

“Wie komplett verzweifelt und verwirrt ich war. 13 bis 16 war ziemlich hart. […] Ich war nicht so selbstbewusst. Ich konnte nicht sprechen und einfach normal sein. Wenn ich darüber nachdenke oder Bilder von mir von damals sehe, ich fühlte mich gar nicht okay mit der Person, die ich war. Ich habe mir immer um mein Auftreten Gedanken gemacht. […] Das alles hat mich in eine Dunkelheit geschickt. Ich bin durch eine Phase gegangen, in welcher ich mich selbst verletzt hatte - wir müssen dies nicht weiter ausführen. Der Gedanke dahinter war jedoch, dass ich mich gefühlt hatte, als müsste ich Schmerzen ertragen. Manchmal sehe ich selbst Mädchen bei meinen Shows, die Narben auf den Armen haben und es bricht mir das Herz. Ich selber habe keine Narben mehr, weil es schon so lange her ist. Jedoch habe ich einigen von den Girls gesagt: ‘Sei einfach nur nett zu dir selbst.’ Weil … Ich weiß eben, wie es ist. Ich war an diesem Ort. Ich war an einem schlechten Platz. Es war alles zu viel für mich. Ich selbst war zu viel für mich. Auf Ratschläge kann ich dennoch verzichten, weil ich sie sowieso nicht ernst nehmen werde”, sagte Billie Eilish und fügte gegenüber “Rolling Stone” abschließend hinzu, dass sie “einfach nur gehört werden” wollte.

 Hinweis der Redaktion

Solltest Du selbst das Gefühl haben, dass Du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst Du Hilfe von Beratern, die Dir Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.