USA: Blutspende-Verbot für Schwule gelockert
Bi- und homosexuelle Männer können in den USA zukünftig auch Blut spenden – allerdings nur unter einer umstrittenen Voraussetzung.
Bi- und homosexuelle Männer können in den USA zukünftig auch Blut spenden – allerdings nur unter einer umstrittenen Voraussetzung.
Die „Food and Drug Administration“, kurz FDA, hat in den USA das Blutspende-Verfahren für homo- und bisexuelle Männer gelockert. Nach 32 Jahren des absoluten Verbots sollen diese Männer nun ebenfalls Blut spenden dürfen – allerdings unter einer fragwürdigen Bedingung. Eine Blutabnahme ist nämlich nur dann erlaubt, wenn sie ein Jahr lang keinen Geschlechtsverkehr mit anderen Männern hatten.
Eine umstrittene Entscheidung, die die FDA damit begründet, dass eine Blutspende ohne jegliche Einschränkungen die Übertragung von HIV um 400 Prozent erhöhen würde.
Damit sind die USA nicht das einzige Land, in denen diese Vorkehrung getroffen wurde – auch Frankreich fordert eine einjährige Abstinenz, ähnliche Regeln gelten für Australien, Japan und Großbritannien. In Deutschland herrscht für Homosexuelle ein absolutes Blutspendeverbot.
Als Antwort auf die schwache Lockerung des Verbots drehte der Schauspieler Jake Wilson eine Parodie von Taylor Swifts und Kendrick Lamars „Bad Blood“, in dem er die neuen Richtlinien deutlich kritisiert.
In einem Interview dazu bezeichnete Wilson die neue Politik als „Doppelstandard“ und erklärte: „Eine heterosexuelle Frau kann Schmerzmittel missbrauchen, rauchen, trinken, jede Nacht ungeschützten Sex mit verschiedenen Typen haben, niemals einen HIV Test machen und trotzdem Blut spenden. Aber ein gesunder Mann, der vor zehn Monaten mal Oralsex mit einem anderen Kerl hatte und danach drei HIV Tests gemacht hat, kann das nicht. Es gibt keine Rechtfertigungen für diese Entscheidung. Das ist einfach nur Diskriminierung.“