Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Urlaub dank bezahlter Kaution

Wann muss 187 Strassenbande-Rapper Gzuz ins Gefängnis?

Nachdem der Rapper zu 18 Monaten Haft verurteilt worden war, darf er noch immer verreisen und sein Leben in Freiheit leben. Doch wann muss er seine Strafe absitzen?

Verurteilung

“Sie wussten, dass die Luft dünn war. Wer, wenn nicht Sie, gehört in den Knast? Sie sind ein Sozialrüpel, Sie missachten die Regeln des sozialen Miteinanders auf das Übelste”, erklärte der Hamburger Amtsrichter Johann Krieten im September 2020 dem Angeklagten, Rapper Gzuz, welcher daraufhin antwortete: “Sie auch!”

Doch ganz ernst genommen hatte es das 187 Strassenbande-Mitglied scheinbar nicht, wurde am Ende zu einer weiteren Gefängnisstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt und muss zudem “eine hohe Geldstrafe” zahlen. Eine Geldstrafe von rund 510.000 Euro, welche sich nach der Einsicht seiner Kontoauszüge zwischen dem 01. August 2019 und dem 31. Juli 2020 zusammensetzte. 300 Tagessätze zu je 1.700 Euro muss Gzuz für das Mitführen einer illegalen Waffe abdrücken. Das Urteil soll noch immer nicht rechtskräftig sein und der angeheuerte Verteidiger Posch möchte Revision einlegen - was sich bei all den Strafvergehen mittlerweile als schwierig erweisen dürfte …

Urlaub statt Knast

Obwohl bereits im September 2020 ein Urteil gefällt war, konnte sich Kristoffer Jonas Klauß, so sein bürgerlicher Name, quasi freikaufen. 100.000 Euro war als Kaution hinterlegt worden, sodass der Künstler auch weiterhin verreisen und sein Leben in Freiheit leben darf. Doch wann klicken erneut die Handschellen, sodass Gzuz seine Strafe nach der Verurteilung aufgrund von illegalem Waffen- und Drogenbesitz sowie Körperverletzung absitzen muss?

Genau diese Frage stellen sich aktuell seine Fans und versuchen Antworten zu bekommen. 187 Strassenbande-Boss und sein guter Kumpel Bonez MC kann da auch nicht weiterhelfen und hat selbst keinen blassen Schimmer, wann und vor allem wo der Rapper inhaftiert wird.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Nicht das erste Mal

Obwohl der Haftantritt immer näher rückt, hatte sich Gzuz schon in der Vergangenheit mit einer weiteren Gefängnisstrafe abgefunden. “Knast ist nie schön, aber manchmal ist er unumgänglich. Also ich hab keinen Schiss davor. Wenn es nochmal so weit kommt, dann ist das eben so. Sicher nicht ohne Grund, aber es kann jederzeit passieren. Wenn ich jetzt in eine Auseinandersetzung gerate oder so, werde ich nicht den Schwanz einziehen, nur weil ich Angst vorm Knast hab”, erklärte Gzuz im Interview mit dem “Tätowiermagazin” und sprach anschließend über seine bereits abgesessene Zeit und den Start seiner eigenen Körperkunst.

“Ich hab im Knast für die Hofreinigung gearbeitet und da war ein Kassettenrecorder. Ich wusste, dass man aus der Maschine darin eine Tätowiermaschine bauen kann. Also hab ich’s geklaut und meinem Tätowierer im Knast gebracht. Der hat dann daraus an einem Tag eine Maschine gebaut und bekam von seinem Chef Nadeln und Farbe. Die Beamten kamen sogar nach Einschluss zu ihm und wollten von ihm was gemalt haben. Die Führungsschiene war der Strohhalm von ’nem Durstlöscher und dann gings los. Der Typ hat teilweise ganze Arme im Knast gemacht – mit allem Drum und Dran. Er hat mit einer Nadel schattiert. Bezahlt wurde mit Kaffee, Tabak, Schokolade oder Blättchen, das ist die Währung im Knast.”

Wie er in Zukunft wohl seine Kollegen im Gefängnis bezahlen möchte? Das 187 Strassenbande-Mitglied wird mit Sicherheit niemand bevorzugt behandeln, sondern es auf ihn und seinen Millionenumsatz dank Streams und Videoklicks abgesehen haben.