Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Einigung wurde erzielt

Luzern Staatsanwaltschaft: Verfahren gegen Loredana eingestellt

“Beide Parteien wünschten Einigung ohne weitere Strafverfolgung”, heißt es unter anderem in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Luzern.

Betrugsfall Loredana

Im Mai 2019 wurde Loredana von der Polizei verhaftet und verbrachte zwei Tage in Untersuchungshaft, bevor sie in den Kosovo jettete und eine Pressekonferenz abhielt. Zum damaligen Zeitpunkt waren wir für Dich live vor Ort und hörten uns die Verteidigung der Rapperin an, welche für "Betrug, Erpressung, Nötigung und Drohung” angeklagt worden war.

“Hi, ich bin Loredana Zefi, ich bin hier, um ein Videodreh zu machen. Dieses Videodreh wurde schon längere Zeit geplant, ich habe kein Grund gesehen, dieses Video zu verschieben”, startete die Schweizer Rapperin in ihre einberufene Pressekonferenz am Freitag, den 10. Mai 2019 und wollte sich im Betrugsfall rund um Petra Z., welcher sie 650.000 Euro abgezogen haben soll, rechtfertigen. “Ich bin hier, um eine Sache klarzustellen, die für mich sehr wichtig ist und wahrscheinlich mich als Person auch ausmacht. Dieses Geld, was ein entgegengenommen wurde, von irgendwelchen Leuten, wurde nicht mit dem Zwang, also es wurde nicht gezwungen, sie wurde nicht bedroht und sie wurde nicht betrogen. Das sind die drei Sätze, die drei Sätze, Wörter, die für mich am meisten Gewicht in diesem ganzen … Ich weiß, dass die Sache 2016 angefangen hat, da war ich nicht einmal involviert. Ich wusste nicht einmal, dass diese Person existiert oder das da irgendwas abläuft. […] Es ist eine Verantwortung, dass ich eine Künstlerin bin und ‘ne Menge Leute mich sehen und vielleicht als Idol sehen. Aber, wenn es um meine Familie geht, kenne ich gar nichts mehr. Ich kenne weder die Musik, ich kenne weder den Ruf, ich kenne weder das Geld, ich kenne gar nichts mehr. Ich wurde von meinem Vater so erzogen, dass nichts auf dieser Welt größer oder mächtiger ist, als meine Familie. Wie ihr mit eurer Familie seid, oder wie euch - Ich weiß nicht, wie ihr das macht, aber ist das, was mich belehrt worden ist. Ich hab tatsächlich alles, aufs Spiel gesetzt - mein Ruf, meine Musik, mein Leben für meine Familie und ich werde das auch nie bereuen. Und warum ich heute hier bin, ist nur noch genau diese drei Wörter die ich euch bitte nicht zu vergessen, und zwar: Dieses Geld wurde nicht mit Zwang genommen, wird nicht mit Drohungen genommen und nicht mit Betrug genommen. Ansonsten: Auf welche Seite ihr seid oder ob ihr denkt, ich bin richtig oder falsch. Mir ist es wichtig, dass ich hier stehe und die Wahrheit für mich selber sage. Ihr könnt für mich oder ihr könnt gegen mich sein [sic]”

Ihre kompletten Aussagen kannst Du Dir hier noch einmal selbst anhören und der Pressekonferenz im Kosovo lauschen:

LOREDANA äußert sich zu Betrugsvorwürfen: DIE GESAMTE PRESSEKONFERENZ
LOREDANA äußert sich zu Betrugsvorwürfen: DIE GESAMTE PRESSEKONFERENZ

Versöhnung?

Ein Jahr und fünf Monate ist die Verhaftung bereits her, Loredana hatte sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und einige ihrer Konzerte und Festival-Sets abgesagt. Im September 2020 räumte die Rapperin schließlich ihr Instagram-Profil auf, präsentierte neue Musik und kündigte das Album “Medusa” an. Auch ein Bild mit dem Betrugsopfer Petra lud die Schweizerin im Feed hoch, woraufhin sie von diversen Personen gemobbt und boykottiert worden war.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Staatsanwaltschaft veröffentlicht Pressemitteilung

Am Dienstag, den 06. Oktober 2020 kam es nicht nur zum Ende der Loredana-Petra-Geschichte, sondern auch zu einer öffentlichen Stellungnahme der Staatsanwaltschaft aus Luzern. Wie der Titel bereits verkündigt, wurde das Verfahren gegen die Musikerin eingestellt. Dazu schrieb die Presseabteilung folgende Worte nieder:

“Die Staatsanwaltschaft Luzern hat das Verfahren gegen die Rapperin Loredana u. a. wegen Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug eingestellt. Auf gegenseitigen Wunsch einigten sich die Rapperin und die Geschädigte über eine Wiedergutmachung. Loredana hat die Vorwürfe anerkannt, sich für ihr Verhalten entschuldigt und der Geschädigten mehr als den ermittelten mutmaßlichen Deliktsbetrag zurückbezahlt. Der Einstellungsentscheid ist rechtskräftig.”

Passend dazu hieß es unter anderem, dass Loredana einen Betrag von 430.000 Franken - rund 400.000 Euro - von Petra Z abgezogen hatte, anstatt die zuerst vermuteten 650.000 Euro. Jenes Geld soll die Rapperin bereits zurückgezahlt haben. Weiterhin kann man nachlesen: “Die Rapperin bezahlte der Geschädigten eine Entschädigung, die deutlich höher liegt als der ermittelte mutmaßliche Deliktsbetrag. Zudem entschädigte sie die Geschädigte für deren Parteikosten und übernahm die Kosten des Strafverfahrens. […] Die Geschädigte wünschte und akzeptierte diesen Vergleich und hatte kein Interesse an einer weiterführenden strafrechtlichen Verfolgung der Vorwürfe.”

Der Anwalt von Petra Z. - Fernando Willisch - erklärte unterdes laut “20min”: “Da von Loredana eine vollständige Wiedergutmachung geleistet wurde, kann von einer weiteren Strafverfolgung abgesehen werden. […] Meine Mandantin hat die Entschuldigung angenommen und die Wiedergutmachung anerkannt.”

Während Thomas Fingerhuth, Strafverteidiger aus Zürich und Anwalt von Rapperin, hinzufügte: Wir sind froh, dass wir das Verfahren auf diese für beide Parteien zufriedenstellende Art und Weise erledigen konnten. […] Das Wichtigste ist, dass Loredana und Petra Z. miteinander reden konnten und jetzt wieder ein gutes Verhältnis miteinander haben.”

Um welche Summe es sich handelt, wurde unterdes verschwiegen. Die komplette Pressemitteilung kannst Du Dir HIER noch einmal durchlesen.