Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Herzlichen Glückwunsch!

“ZENIT RR”: RAF Camora schnappt sich erneut die Spitze

Mit zehn neuen Tracks und einer Bonus-CD des letzten Albums “ZENIT”, möchte es RAF noch einmal wissen und landete auf Platz eins der deutschen Charts.

Spitze der Charts und ausverkaufte Tournee

Am 1. November 2019 veröffentlichte RAF Camora sein siebtes und zugleich letztes Soloalbum. Über sein eigenes Label Indipendenza konnte er den Streich auf den Markt bringen und sich die Spitze der Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz sichern. 18 Tracks ist das Werk stark, welches ebenfalls Kollaborationen mit Ghetto Phénomène, Bonez MC und Gallo Nerø featured, im Boxset fand man ebenfalls die Bonus-CD “Zenit RR Official Snippet”, welche ebenfalls schon selbstständig releast worden war.

ZENIT RR” erschien am 10. Januar 2020, wurde fast komplett von den beiden Produzenten-Teams The Royals und The Cratez produziert und beinhaltet zehn Lieder und Lines von unter anderem Bausa, KC Rebell, Ufo361, Kontra K und Joshi Mizu. Doch wirklich viel verdienen wollte Camora mit dem Streich nicht, sondern bot das Extra lediglich als kostenlosen Stream an und kann sich dank der großen Klickzahlen über eine weitere Nummer-eins-LP freuen: “ZENIT RR” schaffte es in der darauffolgenden Woche an die Spitze aller drei deutschsprachigen Rankings und erfreute den Künstler. “ZENIT ist wieder auf #1 der offiziellen Deutschen Charts”, schrieb der Rapper via Instagram nieder und veröffentlichte weitere Danksagungen via Instagram.

Passend zu dem Drop promotete RAF im Übrigen auch seine letzte eigene Tournee und war von dem Hype um seine Person total geflasht: “Danke von ganzem Herz für über 35.000 Tickets in 24 Stunden - diese TOUR wird der absolute ZENIT”, textete er letzten Endes via Instagram und erklärte einigen Fans, dass einige Stopps bereits ausverkauft seien und es keine weiteren Zusatzshows mehr geben wird …

Bald ein Ende

Bevor Camora mit seinen neuen Liedern ein weiteres Mal auf Tour gehen wird, kündigte er bereits sein Karriereende als Rapper an. Im Herbst 2020 gestand der Künstler demnach, dass er ab Ende Dezember 2020 erst einmal Urlaub machen und sich im Anschluss nur noch als Produzent eine goldene Nase verdienen möchte. “Aus Geschäfts­sicht ist es unlogisch, aufzuhören, wenn richtig Geld fließt. Aber ich bin nicht nur Geschäftsmann, sondern auch Künstler. Lass mich dir ein Beispiel geben. Ich bin großer Metallica­-Fan. Und ich erinnere mich, dass ich irgendwann gemerkt habe: Das, was Metallica darstellt, und das, was die Personen hinter Metallica sind, das passt nicht mehr zusammen. Diesen Punkt habe ich auch bei vielen anderen Künstlern beobachtet. Und ich habe mir immer gesagt: Sollte ich mal erfolgreich werden, will ich meinen Zenit auf keinen Fall überschreiten”, sagte der österreichische Rap- und Dancehall-Musiker gegenüber dem Team von “Redbull” und fügte hinzu: “Ich hör nicht auf, ich beende ein Kapitel als Künstler RAF Camora. Ich bin weiter Produzent. Ob dann auch noch meine Stimme zu hören ist, ob ich eine Band gründe, das wird sich alles zeigen. Ich lebe Musik, ich atme Musik, ich mach Musik, seit ich vier Jahre alt bin. Ich werde Musik machen, aber nicht das, was RAF Camora jetzt macht.”

Auch im bigFM-Interview mit “Deutschrap rasiert”-Host Reece plauderte er über den Erfolgssucht, sein Karriereende und seine Authentizität und fügte hinzu, dass er nach der “ZENIT”-Phase einen Gang herunterschalten und das Leben leben möchte. "Es ist natürlich jetzt eh mein letztes Album. Das heißt, ich bin frei. Ich kann ab jetzt da produzieren oder dort und wenn ich will, kann ich ein Grunge-Album machen. Mir geht’s nicht mehr nur um den Erfolg. Das Spiel ist durchgespielt und ich habe heute mit Bonez schon drüber geredet. Ich meinte so: ‘Ganz ehrlich: Man darf nicht süchtig nach dem Erfolg werden.’ [Viele verpassen] den Absprung. Das ist einfach Sucht. […] Ich bin nicht mehr 25. […] Wenn die ‘ZENIT’-Phase vorbei ist, bin ich 36. […] Ich bin immer noch ein junger und stabiler Mann. Gott sei Dank! Aber: Wenn ich jetzt dann irgendwie ein Comeback oder eine Ummodelierung starten will, dann wäre ich bis zum nächsten Album 38 und es ist cool und okay. Ich will nicht ‘Ohne mein Team 2’ machen - das ist lächerlich mit Vogelbewegungen und Dings. Ist einfach nicht mehr authentisch. Es würde wahrscheinlich bis zu einem gewissen Modus funktionieren … Aber man muss auch selber in den Spiegel schauen und sich sagen können: ‘Ja, das bin ich.’ Ansonsten kann ich mich als Dracula verkleiden. Das geht nicht.”

Die komplette Folge “Deutschrap rasiert” mit RAF Camora kannst Du gleich hier als Podcast streamen: