Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Muss sich vor Gericht verantworten

Schweden: A$AP Rocky wegen Körperverletzung angeklagt

Seit Anfang Juli 2019 befindet sich A$AP Rocky in Untersuchungshaft und wurde nun von der schwedischen Staatsanwaltschaft angeklagt. Vor Gericht muss sich der US-Rapper nun verantworten und könnte schon bald für bis zu zwei Jahre weggesperrt werden.

Prügelei am 30. Juni 2019

Wenige Tage bevor US-Rapper A$AP Rocky als Headliner beim “SMASH x STADION”-Festival in Stockholm auf der Bühne stand, kam es in Stockholms Innenstadt zu einer handfesten Auseinandersetzung mit Folgen. “Schaut. Einfach mal für die Kameras jetzt: Wir wollen mit diesen Jungs keinen Streit anfangen, jedoch verfolgen sie uns. Schaut sie euch nur an, sie lassen uns einfach nicht in Ruhe”, erklärte das tätowierte Calvin Klein-Model in einem Instagram-Video und fügte in der Aufnahme hinzu, dass er von den beiden Männern bedrängt wird und sie einfach nicht von ihm und seiner Crew ablassen wollen. Auch sein Bodyguard musste einschreiten, welcher den Herren ein Friedensangebot unterbreitete. Im Clip hört man ihn folgendes sagen: “Ich könnte ihm die Scheiße austreiben, er hat mich mit seinen Kopfhörern geschlagen. Ich kenne ihn nicht und er verfolgt uns. Wir haben keine Ahnung, wer das ist, also sag ihm, dass er uns in Ruhe lassen soll. Geh woanders hin, du willst nicht verletzt werden. Wir wollen dir nicht weh tun.”

Nachdem die US-Amerikaner auch weiterhin verfolgt worden waren, schritten A$AP und zwei seiner Kollegen schließlich zur Tat, verprügelten die Verfolger und ließen sie am Ende auf der Straße liegen. Der Rapper wurde per Haftbefehl gesucht, kurz nach seiner “SMASH x STADION”-Festival von der schwedischen Polizei festgenommen und sitzt seit dem 3. Juli 2019 in Untersuchungshaft.

Seine Fans riefen eine Online-Petition ins Leben und setzten sich für ihr Idol ein. “Nach seiner Inhaftierung wurde Rockys Antrag auf Rechtsberatung abgelehnt, was einen Verstoß gegen Artikel 36 des Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen darstellt, zu dessen Unterzeichnern Schweden gehört”, kann man unter anderem auf der Page nachlesen, welche unterdes bereits 629,313 unterschrieben worden war. “Am Montag, den 08. Juli, haben wir beim schwedischen Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt, um Rocky von den unmenschlichen Bedingungen und der offensichtlichen Verletzung der Menschenrechte zu befreien. Sie lehnten auch diesen Antrag ab, was bedeutet, dass Rocky zwei Wochen im Gefängnis bleibt.”

Doch wirklich gebracht hat dies alles nichts: Wie die schwedische Staatsanwaltschaft verlauten ließ, wird Rocky weiterhin festgehalten. “Das Gericht hat entschieden, dass der Künstler wegen Fluchtgefahr bis zum 25. Juli in Haft bleiben wird”, hieß es unter anderem laut “dpa” und es ging noch einen Schritt weiter: Der “Praise the Lord”-Interpret bekam nicht nur von seinen Fans und einigen Künstlern wie G-Eazy, Justin Bieber und Post Malone den Rücken gestärkt, auch US-Präsident Donald Trump setzte sich für den Rapper ein und versuchte Stefan Löfven, den Ministerpräsident von Schweden, ein Angebot zu unterbreiten

Zwei Jahre Haft stehen ihm bevor

Wie die schwedische Staatsanwaltschaft Mitte Juli 2019 bereits verlauten ließ, wollten sie am 25. Juli 2019 ein erstes Urteil fällen. Und dieses wurde soeben veröffentlicht: Schweden erhebt Anklage gegen A$AP Rocky, welcher sich vor Gericht wegen Körperverletzung verantworten muss und einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren erwarten kann. Seine beiden Crew-Mitglieder, welche ebenfalls zugeschlagen hatten, sitzen aktuell mit ihm ein und werden sich ebenfalls einem Richter erklären müssen. Die beiden jungen Männer, welche die US-Amerikaner verfolgt hatten, sind raus aus der Sache und müssen mit keinen rechtlichen Folgen rechnen.

“Heute habe ich ein Strafverfahren gegen drei Personen eingeleitet.. Es besteht der Verdacht auf Körperverletzung und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den fraglichen Ereignissen um eine Straftat handelt - obwohl Selbstverteidigung und Provokation als Grund geltend gemacht werden”, erklärte der zuständige Richter laut “CNN”. “Um zu diesem Schluss zu kommen, habe ich mir die Videos angesehen, die uns zur Verfügung gestellt worden waren. Es ist erwähnenswert, dass ich auf eine größere Menge an Material - als das, was bisher im Internet veröffentlicht worden war - zugegriffen habe. “

Ein weiteres Datum für eine Anhörung und mögliche Verurteilung wurde noch nicht näher beleuchtet. Wie es mit A$AP Rocky weitergeht, steht demnach in den Sternen.