Obwohl Kehlani selbst vor Glück strahlt und die Geburt ihrer ersten eigenen Tochter kaum erwarten kann, zogen wenig später dunkle Wolken auf und man machte ihr Vorwürfe, sie hätte ihr letzten Outing als Lesbin nur benutzt, um ihre eigene Karriere vorantreiben zu können. Im Interview mit dem “Nylon”-Magazin, dessen Cover die US-Amerikanerin im November zieren wird, sprach sie über die negativen Kommentare und gestand, dass sie sich selbst nie als “lesbisch abgestempelt” hätte. “Ich habe alles bekommen. Von 'Ich dachte, sie ist lesbisch' und 'Sie hat das Queer-Sein benutzt, um ihre Karriere zu promoten, dann hat sie uns mit einem Mann betrogen' bis hin zu 'Der Vater ihres Babys ist nur ein Samenspender’. […] Ich habe mich nie als lesbisch identifiziert. Ich war schon immer pansexuell. Selbst mein erstes Mixtape enthielt Songs über Männer und über Frauen.”
Im Verlaufe des Gesprächs wurde ebenfalls klar, dass Kehlani ein wenig von ihren Fans enttäuscht ist und die Argumentation ihrer Schwangerschaft garnicht verstehen könne. “Ich bin nie am Morgen aufgewacht und entschied, die 'Queer-Ikone' des Jahrhunderts zu sein. Es ist schon schrecklich genug, dass ich jenseits meiner Kunst so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehe, sodass ich Panikattacken habe. Es gibt Leute da draußen in dieser Gemeinschaft, die auf realistischere Weise für Gleichheit kämpfen, statt Songs darüber zu machen und bei Events zu performen wie ich.”
Ihren Supportern gab sie dennoch einen Tipp mit auf den Weg und sagte all jenen, die selbst nicht wissen, ob sie lesbisch, bi- oder pansexuell sind, dass sie sich in keine Schublade stecken lassen müssen. “Ich habe darauf nur eine Antwort: Sei das, was dich auch immer am sichersten fühlen lässt und deine wahre Identität zum Vorschein bringt, ohne von anderen aus derselben Community unter die Lupe genommen zu werden.”