P. Diddy-Prozess: Antrag auf Freispruch abgelehnt
P. Diddy wurde der Freispruch verweigert, nachdem sein Team den Richter um eine Neuverhandlung gebeten hatte, die sich ausschließlich auf die Anklage wegen Prostitution stützte.
P. Diddy wurde der Freispruch verweigert, nachdem sein Team den Richter um eine Neuverhandlung gebeten hatte, die sich ausschließlich auf die Anklage wegen Prostitution stützte.
Sean "P. Diddy" Combs stand in den letzten Jahren vor Gericht – und der Fall sorgte für weltweite Schlagzeilen: Laut Anklageschrift der New Yorker Staatsanwaltschaft soll der Rap-Milliardär über Jahrzehnte Frauen und andere Personen in seinem Umfeld missbraucht, bedroht und gezwungen haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen sowie seine Taten zu verheimlichen.
Am 2. Juli 2025 fiel schließlich das Urteil: Combs wurde wegen Prostitutionsdelikten schuldig gesprochen, von schwereren Vorwürfen wie Menschen- und Sexhandel, Erpressung und organisierter Kriminalität hingegen freigesprochen. Für den Musik-Mogul ein klarer Sieg – sichtlich erleichtert fiel er vor Freude auf die Knie und bedankte sich bei den Geschworenen.
Seine Anwälte haben kurz vor dem Urteilsspruch, der am 3. Oktober 2025 angesetzt worden ist, ein sogenanntes "Sentencing Packet“ eingereicht und fordern ein milderes Strafmaß. Demnach sieht die Richtlinie für seine Verurteilung sechs bis zwölf Monate Haft pro Anklagepunkt vor – eine Dauer, die laut Verteidigung die Schwere der Taten angemessen widerspiegelt. Combs selbst habe bereits 13 Monate in "schlimmen Bedingungen" im Metropolitan Detention Center in Brooklyn verbracht, seit seiner Festnahme im September 2024. In dieser Zeit sei er zum ersten Mal seit 25 Jahren nüchtern geworden und habe andere Insassen mit seinem Programm inspiriert.
Der Bad Boy Records-Gründer verwies außerdem darauf, dass er im Gefängnis bisher eine "makellose Bilanz" ohne Vorfälle vorweisen könne und nie vorbestraft gewesen sei. Die Festnahme und Verurteilung hätten seinen Ruf massiv geschädigt, sein Geschäft beeinträchtigt und seine Familie verletzt, insbesondere da seine sieben Kinder und seine ältere Mutter auf seine Unterstützung angewiesen seien.
Die Verteidigung beantragt deshalb eine 14-monatige Haftstrafe mit anschließender überwachten Bewährung, inklusive Therapie, Drogentreatment und Gruppensitzungen. Die Staatsanwaltschaft hingegen fordert eine Haftstrafe zwischen 51 und 63 Monaten. Der nächste Gerichtstermin ist für den 3. Oktober 2025 angesetzt.
Sein Anwaltsteam hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrere Anträge eingereicht, die allesamt abgelehnt worden waren. Ende September 2025 ging P. Diddy einen Schritt weiter: Er forderte seinen Freispruch und legte dem zuständigen Richter weitere Unterlagen vor. Außerdem beantragte sein Team ein neues Verfahren, das sich ausschließlich auf die Anklagepunkte wegen Prostitution beschränken sollte. Sie argumentierten, dass er nach dem "Mann Act*" zu Unrecht "für einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen" angeklagt worden sei.
Dieser Antrag wurde erneut abgelehnt. Laut der New York Times schrieb US-Bezirksrichter Arun Subramanian in aktuellen Gerichtsdokumenten:
"Die Regierung hat im Prozess überwältigende Beweise für Combs’ Schuld nach dem Mann Act in vielen Fällen bezüglich sowohl [seine Ex-Freundin] Ventura als auch Jane Doe vorgelegt. Die Regierung konnte ihre Beweise mehrfach eindeutig belegen. Das allein könnte ausreichen, um Combs’ Anfechtung abzuweisen."
Am Dienstag, den 30. September 2025, forderte die Staatsanwaltschaft, dass Combs zu mindestens elf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wird. Die Urteilsverkündung soll am Freitag, den 03. Oktober 2025, in New York City erfolgen.
[*Der Mann Act ist ein US-Bundesgesetz von 1910, das ursprünglich geschaffen wurde, um den “interstate transport of women for immoral purposes” – also den grenzüberschreitenden Transport von Frauen zu "unsittlichen Zwecken“ – zu verhindern. Historisch zielte es vor allem auf Menschenhandel, Prostitution und Zwangsprostitution ab.]