Ed Sheeran vor Gericht: "Ich bin doch kein Idiot"
Ed Sheeran trat bei einem neuen Urheberrechtsprozess in den Zeugenstand und wurde beschuldigt, Marvin Gayes “Let’s Get It On“ kopiert zu haben.
Ed Sheeran trat bei einem neuen Urheberrechtsprozess in den Zeugenstand und wurde beschuldigt, Marvin Gayes “Let’s Get It On“ kopiert zu haben.
Im März 2022 stand Ed Sheeran erstmals selbst vor Gericht und erklärte, dass er seinen weltweiten Nummer-eins-Hit “Shape of You” nicht geklaut habe. Newcomer Sami Switch verklagte den britischen Superstar und forderte einen Schadensersatz in Millionenhöhe, doch daraus wurde nichts: Sheeran selbst erklärte, dass er “weder absichtlich noch im Unterbewusstsein” eine Zeile des Stücks kopiert hatte. Laut dem Briten gebe es zwar Ähnlichkeiten bei beiden Liedern, aber auch "erhebliche Unterschiede".
Einen Monat später siegte Sheeran vor Gericht und erklärte in einem Video: “Ich hoffe, dass mit diesem Urteil künftig unbegründete Ansprüche wie dieser vermieden werden können. […] Ich bin kein Unternehmer und keine Körperschaft, ich bin ein menschliches Wesen, ich bin ein Vater, ein Ehemann und ein Sohn. Klagen sind keine angenehme Erfahrung.”
Ein Jahr ist derweil vergangen und Ed Sheeran fand sich ein weiteres Mal vor Gericht wieder. Am Dienstag, den 25. April 2023 stand er im Zeugenstand in New York City und verteidigte den kreativen Prozess seiner Single “Thinking Out Loud”.
Laut dem Erben des verstorbenen Songwriters Ed Townsend, der den klassischen Soul-Hit “Let’s Get It On” von Marvin Gaye aus dem Jahr 1973 mitschrieb, soll Sheeran den Track kopiert haben. Auch soll er kurz nach der Veröffentlichung seiner Hit-Single auf der Bühne gestanden und “Thinking Out Loud” sowie “Let’s Get It On” performt haben.
Der Angeklagte sagte daraufhin: “Wenn ich das getan hätte, was Sie mir vorwerfen, wäre ich ein ziemlicher Idiot, wenn ich [während einer Show] vor 20.000 Leuten auf einer Bühne stehen und das tun würde. Ich glaube, dass die meisten Popsongs auf Bausteinen aufgebaut sind, die seit Hunderten von Jahren frei verfügbar sind”, so Sheeran, bevor er unterbrochen wurde und hinzufügte: “Ich habe das Gefühl, Sie wollen nicht, dass ich antworte, weil Sie wissen, dass das, was ich sagen werde, tatsächlich ziemlich viel Sinn ergeben wird.”
Am Ende sagte der britische Musiker aus, dass “Thinking Out Loud” in Gedanken an seine Großmutter geschrieben worden war und dass die Erinnerungen durch den Prozess verfälscht werden würden.
Sollte die Jury Ed Sheeran der Urheberrechtsverletzung haftbar machen, wird der Prozess bis in den Mai hineinreichen und könnten eine millionenschwere Strafe mit sich bringen.