Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Geständnis in “Dancing with the Devil”-Doku

Demi Lovato: Überdosis-Dealer vergewaltigte sie

Demi möchte kein Blatt mehr vor den Mund nehmen und sprach in ihrer vierteiligen YouTube-Dokumentation “Dancing with the Devil” erstmals öffentlich, dass sie in der Nacht, die ihr fast das Leben kostete, vergewaltigt worden war.

Überdosis und Hirnschäden

Am 25. Juli 2018 wurde Demi Lovato mit einer lebensgefährlichen Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte erklärten der Familie der ehemaligen Disney-Prinzessin zum damaligen Zeitpunkt, dass sie höchstwahrscheinlich nicht den Tag überstehen würde. Dennoch hatte sich Lovato tapfer durchgekämpft und sprach im Podcast “Pretty Big Deal” mit Model Ashley Graham erstmals über jene Erfahrungen.

“Ich habe mich selbst fertig gemacht. Ich glaube ehrlich, dass das alles zu dem geführt hat, was letztes Jahr passiert ist. Es war nur meinetwegen, weil ich dachte, ich habe mich von der Essstörung befreit, doch eigentlich war es nicht so. […] [Heute] habe ich eine Reihe von Menschen um mich herum, mit denen ich im Bereich der Genesung.zusammenarbeite. Einer von ihnen ist Ernährungsberater, einer von ihnen ist mein Therapeut. Wenn ich jetzt in den Spiegel schaue und anfange, einen negativen Gedanken zu haben, sagte ich: ‘Nein, du bist wunderschön, du bist wunderschön, ich liebe dich, du bist perfekt so wie du bist.’ - Ich würde mir wünschen, wenn ich an dem Punkt ankomme, an welchem ich unglaublich selbstbewusst bin und das in meinem Körper … Doch in Wahrheit ist es nicht der Fall. […] Endlich habe ich das Gefühl, frei von dem Drang zu sein. Und es ist der freieste Moment, den ich jemals in meinem ganzen Leben gefühlt habe”, sagte Demi und sei dankbar dafür, eine weitere Chance bekommen zu haben. Und diese weitere Chance nutzt sie und möchte kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Stattdessen sprach sie in ihrer YouTube-Dokumentation “Dancing with the Devil” über die Nebenwirkungen der Überdosis und ihre damit zusammenhängenden Hirnschäden.

“Ich hatte in den letzten zwei Jahren so viel zu sagen und wollte die Dinge, die passiert sind, richtig stellen. Ich habe viele Leben gehabt. Ich bin wie eine Katze, weißt du? Ich bin in meinem neunten Leben. Ich bin bereit, wieder das zu tun, was ich liebe, nämlich Musik zu machen. […] Ich hatte drei Schlaganfälle. Ich hatte einen Herzinfarkt. Meine Ärzte sagten, dass ich nur noch fünf bis zehn Minuten hätte”, sagte sie Sängerin und fügte hinzu: “Ich erlitt einen Hirnschaden, und die Folgen spüre ich noch heute. […] Ich habe blinde Punkte auf meinem Sehfeld. Es war eine große Sache, als ich wieder ein Buch lesen konnte.”

Demi Lovato: Dancing with the Devil | Official Trailer
Demi Lovato: Dancing with the Devil | Official Trailer

Vergewaltigung

Am 23. März 2021 soll die gesamte Dokumentation an den Start gehen, in welcher Demi nicht nur über die Drogen und die gebliebenen Schäden sprach, sondern auch über die eigentliche Nacht der Überdosis. In jener soll sie von ihrem Drogendealer sexuell missbraucht worden sein.

“Ich war nicht nur überdosiert, sondern wurde auch ausgenutzt. Als sie mich fanden, war ich nackt, ich war überall blau. Mein Dealer hatte mich buchstäblich zum Sterben zurückgelassen, nachdem er mich missbraucht hatte. Als ich im Krankenhaus aufwachte, fragten sie mich, ob ich einvernehmlichen Sex gehabt hätte. Es gab eine Art Blitz vor meinen Augen, den ich von ihm über mir hatte. Ich habe das gesehen und 'Ja' gesagt. Erst einen Monat nach meiner Überdosis wurde mir klar: 'Hey, du warst nicht in der Verfassung, eine solche Entscheidung zu treffen.’”

Für Lovato war dies bereits die zweite Vergewaltigung. Bereits zu Zeiten von Disney soll sie von einem Mann sexuell missbraucht worden sein, welcher ihr täglich über den Weg gelaufen war und auch im Anschluss noch über den Weg lief. “Als ich ein Teenager war, war ich in einer sehr ähnlichen Situation. Ich verlor meine Jungfräulichkeit bei einer Vergewaltigung”, sagte Demi abschließend.

 Hinweis der Redaktion 

In der Regel berichten wir nicht über Missbrauch – außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Laut Bundeskriminalamt wurden allein 2015 fast 130.000 Frauen und annähernd 25.000 Männer Opfer von häuslicher Gewalt bzw. Partnerschaftsgewalt. Dabei liegt die Dunkelziffer deutlich höher. Der Weisse Ring bietet Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt. Sowohl telefonisch, als auch online. Hier erhältst Du alle Informationen. 

Solltest Du selbst das Gefühl haben, dass Du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der Nummer 0800 22 55 530 ist das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch montags, mittwochs und freitags von 9 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr bundesweit, kostenfrei und anonym erreichbar.