Im Februar 2019 wurde Lewis Capaldi erstmals bei den BRIT Awards in der Kategorie “Critics' Choice Award" nominiert und musste sich gegen einen Kollegen Sam Fender geschlagen geben. Doch wirklich traurig darüber war er nicht, sondern arbeitete fleißig weiter an seinem Debütalbum und releaste “Divinely Uninspired to a Hellish Extent" im darauffolgenden Mai. Seine Hit-Single “Someone You Loved" wurde ebenfalls aus dem LongPlayer ausgekoppelt, konnte sieben Wochen am Stück die US-amerikanischen Billboard Hot 100 anführen und wurde selbst zum “Song of the Year” bei den Grammy Awards nominiert (und verlor gegen Billie Eilish und “bad guy”).
Trotz all der Erfolge in den vergangenen zwölf Monaten fühl sich Lewis dennoch nicht immer wohl in seiner Haut und sagte: “Aber jetzt gerade kann ich mir nicht vorstellen, nie mehr das Gefühl zu haben, nicht fehl am Platz zu sein. Ich meine, ich komme immer noch nicht damit klar, wenn ich jemanden von 'Love Island' sehe. […] Ed Sheeran hat mir den besten Rat gegeben. Er meinte, dass Ruhm dich vielleicht nicht ändert, aber es verändert die Leute um dich, und du wirst nicht länger das Gefühl haben, Kontrolle über die Situation zu haben.”
Die Kontrolle über seine Musik hat er dennoch und möchte sich auch in Zukunft von negativen Ereignissen in seinem Leben inspirieren lassen. Die Hit-Single “Someone You Loved" dreht sich zum Beispiel um den Tod seiner Großmutter. In seinem Track “Before You Go” befasste sich der schottische Sänger mit dem Suizid seiner Tante.
“[Bei dem Lied] geht es um Selbstmord und es geht nicht notwendigerweise um die Tat selbst, offensichtlich, aber um die Menschen, nachdem es passiert ist. Es dreht sich um die Folgen der Aktion und um die Menschen, die sich selbst die Schuld geben und anfangen sich zu fragen, was sie hätten tun können, um dieser Person zu helfen”, so Lewis, welcher zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal “fünf oder sechs Jahre” alt war und nicht verstehen konnte, was passiert war. “Ich erinnere mich daran, wie ich mich mit meiner Mutter über ihre Gefühle unterhalten habe, ihre Gefühle darüber, wie sie mit dieser Geschichte klarkam und dem Gedanken: 'Was hätte ich tun können? Hätte ich etwas ändern können?' Diese Sachen. Aber sie meinte, es ginge darum, dass sie zuerst wütend war. Man ist offensichtlich traurig und dann ärgert man sich wegen dieser Gedanken und ist dann wütend auf sich selbst. Sie sagte, es war das Ganze … Es war sehr sehr komisch.”