Lewis Capalid verarbeitet in “Before You Go” Selbstmord seiner Tante

Millionen von Menschen träumen von einer Karriere in der Musikindustrie und nehmen sich gerne ein Beispiel am schottischen Singer-Songwriter Lewis Capaldi. Der junge Musiker hatte mit gerade einmal 17 Jahren seinen ersten Song auf einem iPhone aufgenommen und auf seinem SoundCloud-Account veröffentlicht, bevor er von seinem heutigen Manager Ryan Walter entdeckt und gefördert worden war. Seine erste EP - “Bloom EP” - wurde im Oktober 2017 veröffentlicht und war der Grundbaustein seines internationalen Erfolgs.

Mit dem Track “Someone You Loved", welcher in 2018 releast worden war und in den vergangenen Monaten durch die Decke schoss, schaffte es Capaldi an die Spitze von elf Rankings, brachte über 26 Millionen Exemplare an den Mann und kann sich unter anderem über fünffach Platin in Australien und vierfach Platin in Kanada freuen. Das dazu passende Musikvideo wurde seit dem Release im Februar dieses Jahres über 76 Millionen Mal betrachtet und 1,2 Millionen Mal gelikt.

Seitdem Lewis sein Nummer-eins-Album “Divinely Uninspired to a Hellish Extent" releast hatte, sind bereits einige Monate vergangen, er stand als Opening-Act für Sam Smith und Niall Horan auf der Bühne und gewann unter anderem einen Q Award und MTV Award für “Brand New for 2019”.

Am Dienstag, den 19. November 2019 koppelte der schottische Musiker plötzlich einen weiteren Track aus, welcher sich “Before You Go” nennt und sich ebenfalls auf seinem ersten LongPlayer befindet. Das Stück hat für Capaldi eine ganz besondere Bedeutung, wie er im Interview mit Zane Lowe von Beats1 erklärte und gestand, dass er so den Suizid seiner Tante verarbeiten konnte. “[Bei dem Lied] geht es um Selbstmord und es geht nicht notwendigerweise um die Tat selbst, offensichtlich, aber um die Menschen, nachdem es passiert ist. Es dreht sich um die Folgen der Aktion und um die Menschen, die sich selbst die Schuld geben und anfangen sich zu fragen, was sie hätten tun können, um dieser Person zu helfen”, so Lewis, welcher zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal “fünf oder sechs Jahre” alt war und nicht verstehen konnte, was passiert war. “Ich erinnere mich daran, wie ich mich mit meiner Mutter über ihre Gefühle unterhalten habe, ihre Gefühle darüber, wie sie mit dieser Geschichte klarkam und dem Gedanken: 'Was hätte ich tun können? Hätte ich etwas ändern können?' Diese Sachen. Aber sie meinte, es ginge darum, dass sie zuerst wütend war. Man ist offensichtlich traurig und dann ärgert man sich wegen dieser Gedanken und ist dann wütend auf sich selbst. Sie sagte, es war das Ganze … Es war sehr sehr komisch.”

Hier geht’s zu “Before You Go”: