Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Finanzierte US-Tour mit Streaming

Vulfpeck verdiente 18.000 Euro mit “stiller” Spotify-LP “Sleepify”

Eine Indie-Band hatte vor einiger Zeit ein Album mit Songs auf Spotify hochgeladen, welches keinerlei Töne aufweisen konnte. Mit diesem Streich hatten sie ihre geplante US-Tour finanziert. Der Fall fasziniert noch immer.

Band trickst Spotify aus

Wir sind heutzutage in einer Zeit angekommen, in welcher es fast keine normalen Albumzyklen mehr gibt. Statt demnach drei bis fünf Singles zu veröffentlichen, jedes Mal ein Video zu releasen und damit auf die dazugehörige LP zu verweisen, mit welcher ein Künstler am Ende auf Tour geht, ist alles viel schnelllebiger geworden. Rapper, Bands und Co. können an einem Mittwoch einen Song aufnehmen, welcher mit einem Coverart versehen und zwei Tage später releast wird. Die dazu passende Visualisierung wird am Wochenende aufgenommen und am Montag gedroppt, während alle Fans das Lied via Spotify, Apple Music und Co. unendlich oft anhören. Doch was passiert, wenn man gerade solche Streaming-Service austricksen und Geld verdienen möchte, ohne überhaupt einen Finger zu krümmen? Einige Bands und Einzelpersonen haben sich exakt diese Frage gestellt und ihre eigenen Antworten gefunden.

Die Jungs von der US-amerikanischen Band Vulfpeck zum Beispiel haben bereits im Jahr 2014 eine LP namens “Sleepify” exklusiv über Spotify veröffentlicht und ihre Fans darum gebeten, jene Lieder als “Einschlafhilfe” zu benutzen. Die Idee dahinter: Die Indie-Gruppe hatte zehn Tracks hochgeladen, welche allesamt 31 oder 32 Sekunden lang waren und aus Stille bestanden. “Spotify bezahlt uns einen halben Cent pro Stream. Solltest Du Dir demnach ‘Sleepify’ die ganze Nacht hinweg anhören, würdest Du vier Dollar generieren”, erklärten die Jungs in einem YouTube-Video und wollten das eingenommene Geld im Anschluss dafür verwenden, um auf Tour zu gehen …

SLEEPIFY /// The Spotify Funded Vulfpeck Tour
SLEEPIFY /// The Spotify Funded Vulfpeck Tour

Idee geglückt

Fast 20.000 Dollar - rund 18.000 Euro - konnte Vulfpeck mit diesem Streich erwirtschaften, bevor Spotify die LP erneut gelöscht hatte. Ihre angekündigte Tournee fand dennoch statt. Demnach gab die Band Shows in unter anderem Los Angeles, San Francisco, Chicago, New York und ihrer Heimatstadt Ann Arbor in Michigan bekannt und verlangte von ihren Fans keinen Eintritt. “Spotify hat die Tour bezahlt”, erklärten die Indie-Musiker abschließend und bedankten sich bei allen Supportern, welche die Konzertreise möglich gemacht hatten.

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Nicht das erste Mal

Vulfpeck war im Übrigen nicht der erste Act, welcher sich an Spotify bereichern konnte. Ein namentlich nicht weiter erwähnter Bulgare bezahlte in 2018 1.200 Premium-Accounts mit seiner eigenen Kreditkarte, welche im Anschluss 400 seiner eigenen Songs rund um die Uhr streamten. Somit konnte er monatlich rund 72 Millionen Aufrufe verzeichnen und über 250.000 Euro einnehmen. Nachdem es einer seiner 30-60 Sekunden langen Tracks in die offiziellen Charts geschafft hatte, hatte man das Künstlerprofil unter die Lupe genommen und den Trick durchschaut. Bis dahin soll der Bulgare rund eine Million Euro generiert habe und hatte dennoch kein Verbrechen begangen, da er jeden einzelnen Account selbst bezahlt hatte …

Die komplette ausführliche Geschichte kannst Du Dir hier noch einmal durchlesen: