Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Schritt im Kampf gegen Rassismus

Schritt im Kampf gegen Rassismus: Stormzy sagt Performance in Österreich ab

Nachdem die Security die Sicherheitsmaßnahmen beim Snowbombing-Festivals im Zillertal verschärft und Stormzy sowie seinen Manager und seine Freunde diskriminiert hatte, sagte der Grime-Star seine Show ab und meldete sich via Instagram zu Wort.

Herz am rechten Fleck

Michael Ebenazer Kwadjo Omari Owuo Jr. ist ein Ausnahmetalent vor dem Herrn, der seit seinem Drop der Hit-Single “Shut Up” und dem dazugehörigen Video aus dem Jahr 2015 die Massen mit seinen Tracks begeistern und sich weltweit unter seinem Alter Ego Stormzy einen Namen machen konnte. Auch sein Debütalbum “Gang Signs & Prayer” konnte in Irland und Großbritannien an die Spitze der Charts schnellen und wurde mit Platin ausgestattet. Der Grime-Rapper selbst benutzt sein Ansehen seither und kümmert sich nicht nur um sich selbst, sondern auch seine Familie, Freunde und Fans.

“Es gibt viele junge, dunkelhäutige Kinder in unserem Land, die ein exzellentes akademisches Level vorweisen, um an Orten wie Cambridge zu studieren. Dennoch sind wir immer noch unterrepräsentiert an den führenden Unis”, erklärte Stormzy unter anderem im August 2018 und während der Vergabe der britischen Reifeprüfungszeugnisse an seiner alten Schule im Süden Londons und fügte hinzu, dass er einigen Studenten die Gebühren für Eliteunis bezahlen möchte. “Ich hoffe, das Stipendium dient als kleine Erinnerung, dass wenn junge dunkelhäutige Schüler sich wünschen an einer der besten Universitäten in der Welt zu studieren, dann ist es ihre Chance sie zu ergreifen - und wenn die Finanzierung dessen eine Hürde ist, dann können wir daran arbeiten, diese zu überwältigen.”

Nicht mit Stormzy

Seine Fans sind jedoch nicht die einzigen, die der 25-Jährige in Ehren halten wird. Auch für seine Freunde steht der sechsfache MOBO Award-Gewinner ein und sagte erst am Donnerstag, den 11. April 2019 eine Show in Österreich ab. “Als aller erstes möchte ich mich bei jedem entschuldigen, der für mich angereist war und mich sehen wollte. Ich bin selbst traurig darüber, dass ihr eure Zeit und euer Geld verschwendet habt. Das letzte, was ich tun möchte, ist jene zu enttäuschen, die mich die ganze Zeit unterstützt haben”, gestand Stormzy in seiner Instagram-Story und fügte hinzu, dass er kein Künstler sei, “der seinen Auftritt in letzter Minute und ohne Grund” absagen würde. Stattdessen würde er für seinen Manager und seine Freunde einstehen, welche beim Snowbombing-Festivals im Zillertal nicht “nur aufgrund ihrer Hautfarbe kontrolliert und aggressiv behandelt worden” waren, sondern auch diskriminiert wurden. Auf die Frage, ob Stormzy nicht einfach hätte auftreten können, da er “sowieso Unmengen an Geld bekommen würde”, antwortete der Grime-Star schlichtweg: “Ehrlich gesagt? Nein! Die Security hat keine ‘ehrlichen Fehler’ gemacht. Dunkelhäutige Jungs wie ich werden schon immer so behandelt. […] Beim ersten Mal war es vielleicht ein ’Fehler’, wenn wir aus der Masse herausgezogen und kontrolliert werden. Beim 150sten Mal dann auch. Beim 300sten Mal natürlich ebenfalls … […] Wie dem auch sei: Scheiß auf das Festival. Es tut mir wirklich leid für all meine Unterstützer, die sich Zeit genommen und Geld ausgegeben haben. […] Ihr seid die Leidtragenden für die rassistischen Sicherheitskontrollen beim Festival und ich hoffe, ihr versteht, warum ich es tun musste. Und wenn nicht, dann könnt ihr euch verpissen. Mir geht’s auch so gut.”

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt

Stormzy selbst ist mittlerweile wieder in Großbritannien gelandet und hat erst einmal keine weiteren Konzerte oder Sets angekündigt. Ob und wann er nach Deutschland kommen wird, steht derweil noch in den Sternen. Erst einmal möchte der 25-Jährige seine zweite LP fertigstellen, bevor er erneut auf Tour gehen wird.