Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Ermittler decken auf

Hat Jay-Zs Musik-Service TIDAL Streamingzahlen gefakt?

Glaubt man norwegischen Ermittlern, so wurden Kanye West und Beyoncés Album-Streamings manipuliert und weisen jeweils 150 Millionen falsche Klicks auf. TIDAL bestreitet unterdes die Anschuldigungen.

TIDAL streitet Vorwurf ab

Hat Jay-Zs Musik-Service TIDAL Streamingzahlen bewusst gefakt? Genau diese Fragen haben sich Ermittler vom norwegischen “Center for Cyber and Information Security” gestellt und kamen zu folgenden Ergebnissen: Glaubt man der norwegischen Zeitung “Dagens Næringsliv”, so hat der US-Superstar und Boss des Unternehmens an den Klicks herausgeschraubt und Beyoncés LP “Lemonade” sowie Kanye Wests Werk “The Life of Pablo” mit 150 Millionen falschen Aufrufen ausgestattet. Für diese sollen laut den Datenanalytikern beide Künstler ebenfalls finanziell vergütet worden sein und neue “Rekorde” für TIDAL aufgestellt haben. Doch wie kommt man auf die Idee?

Nachdem herausgefunden wurde, dass einige User-Accounts manche Lieder unglaublich oft hintereinander abgespielt haben sollen, wurden Ermittlungen eingeleitet und große Fans der Musiker kontaktiert. Halfdan Nielsen, ein in Kopenhagen lebender Produzent, sollte sich demnach über 50 Mal das komplette Album “Lemonade” gestreamt haben und erklärte den Journalisten der “Dagens Næringsliv”, dass diese Zahlen “erlogen” seien.

Tiare Faatea, angehende Rechtsanwältin in Washington D.C., soll über 180 Mal in 24 Stunden Queens Beys Werk gestreamt und jeweils nach 40 Sekunden das Lied gewechselt haben. “Nein, dass kann nicht sein”, erinnerte sich Faatea im Gespräch mit der Zeitung an ihr Streaming-Verhalten zurück.

Und auch Kanyes CD “The Life of Pablo” soll 96 Mal am Tag rauf und runter gespielt worden sein und das von nur einem User. Account-Inhaber Geir Rakvaag soll sich demnach 54 Mal in nur einer Nacht das komplette Werk gestreamt haben und sagte dazu schlicht und einfach, dass das “zeitlich gar nicht möglich” wäre.

Über 1,3 Millionen Profile sollen demnach für diese Manipulation benutzt worden sein. Ein Anwalt von TIDAL bestreitet unterdes die Anschuldigung. “Diese Geschichte stammt von derselben Person, welche unsere Angestellten schon einmal als ‘israelische Polizisten’ und unseren Chef [Jay-Z] als Koks-Dealer bezeichnet hat. Wir erwarten daher nichts anderes als eine irrsinnige Geschichte, Lügen und falsche Zahlen. Unsere Informationen wurden geklaut und gefakt und wir arbeiten daran.”

Und weil wir nun abwarten müssen, ob die Zahlen tatsächlich manipuliert oder ein falscher Bericht veröffentlicht wurde, erklären einige Twitter-User, dass jene falschen Streaming-Zahlen wahrscheinlich nur “die Spitze des Eisbergs” seien.