NYC: Ab sofort darf man rote Ampeln missachten
Jaywalking - also das Überqueren der Straße außerhalb des Fußgängerüberwegs oder bei Rotlicht - ist nun in New York City erlaubt.
Jaywalking - also das Überqueren der Straße außerhalb des Fußgängerüberwegs oder bei Rotlicht - ist nun in New York City erlaubt.
Ein Gesetz aus dem Jahr 1958, das das sogenannte Jaywalking - also das Überqueren der Straße außerhalb des Fußgängerüberwegs oder bei Rotlicht - mit einem Bußgeld belegte, wurde jetzt abgeschafft. Durch die Entscheidung, die maßgeblich von Bürgerrechtsinitiativen und Stadträtin Mercedes Narcisse unterstützt wurde, soll das, was für viele New Yorker längst Alltag ist, nun legalisiert werden: Das missachten von roten Ampeln oder Fußgängerüberwegen.
Seit dem 26. Oktober 2024 ist es nun offiziell erlaubt, auch abseits der Fußgängerüberwege und bei Rotlicht die Straßen zu überqueren. Das Gesetz, das von Stadträtin Mercedes Narcisse eingebracht wurde, ist nach 30 Tagen ohne Reaktion von Bürgermeister Eric Adams automatisch in Kraft getreten. Neben der Abschaffung des 250-Dollar-Bußgeldes wurde damit auch die Möglichkeit gestrichen, Jaywalking als Vorwand für weitere Kontrollen zu nutzen.
Mercedes Narcisse stellte nämlich fest, dass über 90 Prozent der im letzten Jahr ausgestellten Jaywalking-Strafzettel an Schwarze und lateinamerikanische Fußgänger gingen. Das 59-jährige Mitglied des Stadtrats von New York ist selbst haitianisch-amerikanischer Abstammung.
Bürgerrechtsorganisationen begrüßen das neue Gesetz, da das frühere Verbot insbesondere afroamerikanische und lateinamerikanische New Yorker belastete und für Diskriminierungen sorgte. "Mal ehrlich: Jeder New Yorker jaywalkt. Die Leute versuchen einfach nur, dorthin zu gelangen, wo sie hinmüssen", sagte Narcisse gegenüber der New York Post. Gegner des Gesetzes, darunter die republikanische Stadträtin Joann Ariola, warnen jedoch, dass dies die Sicherheit der Fußgänger gefährden könnte.
New York folgt damit anderen Städten wie Denver und Kalifornien, die das Jaywalking bereits entkriminalisiert haben. Kritiker wie die Legal Aid Society hoffen, dass die Stadt künftig weitere "veraltete Gesetze" abschafft, die Menschen nur unnötig in das Strafrechtssystem bringen und keine öffentliche Sicherheit bieten.