DAK-Studie: Immer mehr Teenies mediensüchtig
Es gelten laut der Studie rund 1,3 Millionen junge Menschen zwischen 10 und 17 Jahren als mediensüchtig - Jungen häufiger als Mädchen.
Es gelten laut der Studie rund 1,3 Millionen junge Menschen zwischen 10 und 17 Jahren als mediensüchtig - Jungen häufiger als Mädchen.
Social Media, Gaming, Streaming – digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags junger Menschen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) hat gemeinsam mit der Deutschen Angestelltenkasse eine Längsschnittstudie für die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt - mit alarmierenden Ergebnissen: Mehr als jedes vierte Kind hat eine problematische Beziehung zu digitalen Medien. Der Anstieg der Social-Media-Nutzung um 126% innerhalb der letzten fünf Jahre ist besonders besorgniserregend. Woran liegt das – und wie können Eltern und Schulen gegensteuern?
Ein Viertel der Jugendlichen betroffen
Insgesamt gelten laut der Studie rund 1,3 Millionen junge Menschen zwischen 10 und 17 Jahren als mediensüchtig. Jungen sind tendenziell noch stärker betroffen als Mädchen. Sechs Prozent von ihnen nutzen Social Media in einem Ausmaß, dass als riskant oder pathologisch gilt. Jugendliche verbringen an einem normalen Schultag durchschnittlich 157 Minuten, also fast drei Stunden, auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat – Zeit, die für soziale Interaktionen im echten Leben wegfällt.
Gaming & Streaming: Zusätzlich 105 Minuten täglich
Auch Gaming und Streaming fordern ihren Tribut: Mit durchschnittlich 105 bzw. 93 Minuten täglicher Nutzung bleiben andere Aktivitäten auf der Strecke. Der exzessive Medienkonsum führt nicht nur zu schulischen Problemen, sondern kann auch die psychische Gesundheit stark beeinträchtigen.
Ein neu untersuchtes Phänomen ist zudem das sogenannte "Phubbing" - eine Kombination aus "Phone" (Telefon) und "Snubbing" (schroffes Abweisen. 35 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie sich von ihrem Umfeld ignoriert fühlen, wenn der Blick während eines Gesprächs ständig aufs Handy gerichtet ist. "Phubbing" kann langfristig das soziale Miteinander belasten und zu einem Einsamkeitsgefühl sowie dem erhöhten Risiko für Angststörungen und Depressionen führen.
Der richtige Umgang mit digitalen Medien
Die Studienergebnisse sind ein deutlicher Weckruf. Mediensucht kann nicht allein durch Verbote bekämpft werden kann - es braucht mehr Aufklärung, Prävention und gesellschaftliches Umdenken. Unterstützung bieten Initiativen wie das Medienscreening, das seit 2020 als Teil der Vorsorgeuntersuchungen für Jugendliche verfügbar ist. Ab April 2025 soll es bundesweit ausgeweitet werden.