BND Geheimakte: COVID doch aus Wuhan-Labor?
Bereits 2020 kam der Bundesnachrichtendienst (BND) zu dem Schluss, dass ein Laborunfall in Wuhan wahrscheinlich für die Ausbreitung der Corona-Pandemie verantwortlich war.
Bereits 2020 kam der Bundesnachrichtendienst (BND) zu dem Schluss, dass ein Laborunfall in Wuhan wahrscheinlich für die Ausbreitung der Corona-Pandemie verantwortlich war.
Laut Recherchen der Süddeutschen Zeitung und der Zeit kam der Bundesnachrichtendienst (BND) bereits im Jahr 2020 zu der Einschätzung, dass eine 80 bis 90 prozentige Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass das Coronavirus versehentlich aus dem Wuhan Institute of Virology in China freigesetzt wurde.
BND lagen etliche Hinweise und Beweise vor - Bericht wurde jedoch unter Verschluss gehalten
Demnach hatte der BND bereits damals Hinweise dafür, dass das Institut sogenannte "Gain-of-Function"-Experimente durchführte, bei denen Viren gezielt so verändert werden, dass sie leichter auf den Menschen übertragbar sind. Zudem lagen dem Geheimdienst Hinweise auf zahlreiche Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften in dem Labor vor.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters bekannt gibt, beruhte die Einschätzung des BND auf einer nicht näher spezifizierten nachrichtendienstlichen Operation mit dem Codenamen "Saaremaa" sowie auf öffentlich zugänglichen Daten. Der Bericht wurde im Auftrag des damaligen Bundeskanzleramts unter Angela Merkel erstellt, aber nie veröffentlicht. Die Dokumente sollen jedoch im Herbst 2024 an die US-amerikanische CIA weitergegeben worden sein.
Der BND lehnte eine Stellungnahme zu den Berichten ab. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz verweigerte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz eine Antwort zu dem Thema.
Ein CIA-Sprecher erklärte im Januar, dass die US-Geheimdienste es für wahrscheinlicher halten, dass die COVID-19-Pandemie aus einem Labor stammt als aus der Natur. Allerdings stufte die CIA ihre eigene Einschätzung als "mit geringer Sicherheit" ein und hielt beide Szenarien - einen Labor-Ursprung und eine natürliche Entstehung - für weiterhin plausibel.
Die chinesische Regierung erklärte, sie unterstütze und nehme an Forschungsarbeiten zur Bestimmung des Ursprungs von COVID-19 teil. Gleichzeitig warf sie den USA vor, das Thema zu politisieren, insbesondere durch die Untersuchungen der US-Geheimdienste.
Das chinesische Außenministerium betonte zuletzt, dass das Wuhan Institute of Virology niemals "Gain-of-Function"-Forschung an Coronaviren durchgeführt habe und weder an der Entstehung noch an einer möglichen Freisetzung des COVID-19-Virus beteiligt gewesen sei.
Covid-19: Fünf Jahre später
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher weltweit knapp 777 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. Sieben Millionen Menschen in insgesamt 234 Ländern seien seither mit oder an Corona gestorben.
Noch heute, fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie, sind die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen weiterhin spürbar.