Samra nach EGJ: Suizidgedanken, Depressionen & Kokain
Samra gab zu, nie den Vertrag von Bushidos Label Erstguterjunge gelesen zu haben und verschenkte 80 Prozent seiner Einnahmen.
Samra gab zu, nie den Vertrag von Bushidos Label Erstguterjunge gelesen zu haben und verschenkte 80 Prozent seiner Einnahmen.
Hussein Akkouche, besser bekannt unter dem Alter Ego Samra, unterzeichnete als Newcomer in 2017 einen Vertrag bei Bushido und war von nun an Teil der Ersguterjunge-Gang. Im Anschluss daran droppte der Berliner Nummer-eins-Singles wie “Wieder Lila”, “Royal Rumble” und “Tilidin” mit Capital Bra, bevor er sich von seinem Label lösen wollte und in 2019 bei Universal Music unterzeichnete.
“Ich stand bei Bushido unter Vertrag. […] Menschlich hat es nicht gepasst. Wir haben nicht harmoniert. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen, wollte öfter releasen, dann hat er mich aus dem Vertrag gelassen. Ich bin zu Bushido, weil ich Karriere machen wollte. Er war ein Vorbild von mir. Ich habe meine Zukunft bei ihm gesehen”, erklärte Samra im März 2022 über die Zusammenarbeit mit Bushido und EGJ.
Doch wirklich ehrlich war er vor Gericht nicht, stattdessen sagte Samra im Interview mit YouTube Leeroy Matata, wie es wirklich zugegangen war. Der Rapper soll von seinem Labelboss fast kein Geld bekommen haben, schließlich habe er “nur 20 Prozent an seiner Musik selbst verdient”. Auch nannte er den unterzeichneten Deal einen “Knebelvertrag” und fügte hinzu: “Mit der Zeit habe ich gemerkt: ‘Fuck! Hier verdiene ich gar keine Kohle, was hab’ ich denn für einen Vertrag unterzeichnet?’ Ich habe Monster-Songs gedroppt und ich sehe kein Geld. […] Erst dann habe ich gemerkt, was es für ein dreckiges Geschäft ist.”
Das Problem dabei? Samra selbst “hatte den Vertrag damals nicht gelesen und war damit auch nicht beim Anwalt”. Stattdessen hat er den Deal einfach unterzeichnet und musste am Ende mit den Konsequenzen leben.
Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, Samra hat seine damalige Drogensucht in den Griff bekommen und ging in Therapie. Gegenüber Deutschrap ideal sprach der Deutsch-Rapper über die schwierige Zeit und seinen Kokain-, Tilidin- und Cannabis-Konsum und sagte: “Ich war mal drei Tage wach, konnte überhaupt nicht mehr klar denken und habe mich so zugekokst, dass ich den Krankenwagen rufen musste. Es gab auch Momente, da war ich so auf Drogen und dachte mir: 'Ey, steig in dein Auto, fahr auf die Autobahn, fahr 300 und lenke einfach in die Leitplanke’.”
All die negativen Gedanken konnte Samra mittlerweile selbst verarbeiten und ist sein eigener Boss bei “Cataleya Edition”-Records. Negativ spricht er über Bushido im nachfolgenden Interview, welches ab Minute 4:05 das Ende von EGJ thematisiert, nicht hergezogen:
In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen – außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Solltest Du selbst das Gefühl haben, dass Du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst Du Hilfe von Beratern, die Dir Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.