Haftbefehl bedankt sich bei Reinhard Mey
In der Doku "BABO – Die Haftbefehl-Story" singt Haftbefehl Reinhard Meys "In meinem Garten" und bedankte sich nun persönlich beim Liedermacher.
In der Doku "BABO – Die Haftbefehl-Story" singt Haftbefehl Reinhard Meys "In meinem Garten" und bedankte sich nun persönlich beim Liedermacher.
Aykut Anhan, besser bekannt als Haftbefehl, stammt aus Offenbach am Main und ist eine feste Größe im deutschen Straßenrap. Der Sohn eines kurdisch-zaza-stämmigen Vaters und einer türkischen Mutter wuchs im Hochhausviertel Mainpark auf und schlug früh eine kriminelle Richtung ein. Sein Künstlername entstand 2006 – nach einem Haftbefehl wegen Drogenhandels.
Haftis größter Hit ist derweil "Chabos wissen wer der Babo ist“ aus dem Jahr 2012, der ihn endgültig in den Mainstream katapultierte. Was seine Einnahmen angeht, so gibt Haftbefehl selbst zu, dass er mit seinen Machenschaften und seinem Rap-Erfolg ordentlich Geld verdient hat – genug, um Drogen zu finanzieren und zeitweise abzurutschen ... 2022 kam es sogar zu einem Zusammenbruch mitten auf der Bühne in Mannheim:
Im Oktober 2025 feiert Haftbefehl einen neuen Drop. Diesmal geht es jedoch nicht um ein Album, sondern über eine eigene Doku, die den Rapper über zwei Jahre hinweg begleitet hatte. der Netflix Coup verspricht ein "seltenes, ungeschöntes Bild“ eines Mannes, der zwischen Straßenhölle und Bühne steht. Netflix beschreibt die Doku weiter: "Persönliche Interviews mit Haftbefehl und seinen engsten Vertrauten zeigen die Geschichte des deutschen Rap-Icons, während er einen schonungslos ehrlichen Blick auf sein Leben wirft.“
Haftbefehl selbst war im Rahmen der Premiere am Start und erklärte allen anwesenden Fans: "Damit meine Geschichte, wenn mir etwas passiert, richtig erzählt wird – aus meiner Sicht.“
Fans sind schockiert über die schonungslose Darstellung von Drogenkonsum, dem Tod seines Vaters und dem Absturz in Köln und Mannheim – all das wird ohne Filter gezeigt ... Doch für Haftbefehl markiert seine Doku einen Wendepunkt:
Vom harten Typen der Straße zur reflektierten Figur, die öffentlich ihre Dämonen zeigt. Seine Einnahmen- und Ausgabenwelt, die bisher aus Gerüchten und Szenen von Konsum und Glamour bestand, wird durch die Kamera enttarnt.
Die Doku war am Ende eingeschlagen wie eine Bombe und landete direkt an der Spitze der Netflix-Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch eine Szene blieb den Fans besonders im Gedächtnis und sorgte für Gesprächsstoff: Haftbefehl singt den Klassiker "In meinem Garten" von Rheinland-Pfalz-Liedermacher Reinhard Mey mit heiserer Stimme mit und sagte dazu: "Brutaler Song, Alter."
Und siehe da: Der 1970 erschienene Song "In meinem Garten" katapultierte sich durch die Doku zurück in die Charts und entfachte einen regelrechten Hype um Reinhard Mey. Passend dazu bedankte sich der Deutsch-Rapper bei seinem Kollegen und schrieb via Instagram-Story, dass der Schlagersänger ihm damit etwas gegeben habe, das "tiefer geht als Zustimmung – eine stille, ehrliche Bestätigung: dass man den Menschen hinter dem Bild, den Künstler hinter den Schlagzeilen, erst wirklich verstehen sollte, bevor man sich ein Urteil erlaubt".
Und Sinan Sevinç und Juan Moreno, welche sich die Rechte für die Szene sichern mussten? Die Regisseure lachten erst über die Aufforderung und sagten im Video-Interview mit DIFFUS:
"Wir saßen, glaube ich, über ein Jahr im Schnitt und dieses Ding zieht einem jedes Mal die Hosen aus. Die Produktion hat uns auch einen Vogel gezeigt, als wir denen gesagt haben, wir brauchen die Rechte für 'In meinem Garten' von Reinhard Mey, und die waren so: 'Für welchen Film?!' Aber als sie die Szene dann gesehen haben, ist ihnen auch bewusst geworden, dass wir die Rechte von dem Song brauchen für den Film."
Die Szene kannst du dir hier angucken: