10 ASTROWORLD-Tote: Travis Scott ist nicht schuldig
Nach einer ausgebrochenen Massenpanik bei seinem Festival starben zehn Menschen. Travis Scott wurde von den Hinterbliebenen verklagt und vom Gericht für nicht schuldig erklärt.
Nach einer ausgebrochenen Massenpanik bei seinem Festival starben zehn Menschen. Travis Scott wurde von den Hinterbliebenen verklagt und vom Gericht für nicht schuldig erklärt.
Travis Scott veranstaltete am 5. November 2021 sein jährliches ASTROWORLD-Festival in seiner Heimatstadt Houston, Texas. Während der Hauptshow brach eine Massenpanik aus, die zehn Menschenleben kostete. Der US-Rapper wies alle Schuld von sich, wollte mit der Tragödie nichts zu tun haben und erklärte via Twitter: “Ich bin am Boden zerstört nach dem, was letzte Nacht passiert ist. Ich bete für die Familien und all die, die von dem, was beim ASTROWORLD-Festival passiert ist, betroffen sind.”
Eine Sammelklage wurde eingereicht: Travis Scott, Live Nation und die zuständigen Promoter wurden von über 300 Parteien auf zwei Milliarden US-Dollar verklagt. Der US-Rapper beantragte daraufhin ein “allgemeine Dementi” – also “einen Widerruf oder eine Richtigstellung von persönlichen, öffentlichen oder amtlichen Meldungen”, das es ihm ermöglichte, alle Vorwürfe von sich zu weisen.
Der Anwalt der Hinterbliebenen des neunjährigen Ezra Blount, der bei dem Festival ums Leben gekommen war, sagte: “Es liegt eindeutige Schuld und grob fahrlässiges Verhalten vor, das zum Tod und zu schweren Verletzungen geführt hat. Obwohl die Geschworenen es ablehnten, dieses Verhalten als kriminell einzustufen, wird die Familie von Ezra Blount weitermachen und auf ihren Tag vor Gericht warten."
Mittlerweile sind zwei Jahre seit der Sammelklage vergangen, und Travis Scott wurde von einem Team von Anwälten vor Gericht vertreten. Ende März 2024 wurde der US-Rapper für nicht schuldig befunden – dennoch ist er nicht aus dem Schneider:
Ein Security-Mitarbeiter hat eine neue Stellungnahme abgegeben und behauptet, er habe den Rapper und sein Team vor einer Massenpanik und der daraus resultierenden Tragödie mit Todesopfern gewarnt. Der Fall könnte erneut vor Gericht landen.
Travis Scott hat sich derweil weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sagte im Interview mit der GQ im Jahr 2023, dass er “immer“ an die Tragödie denken würde. Er fügte hinzu:
"Diese Fans waren wie meine Familie. Weißt du, ich liebe meine Fans über alles … Es gibt Momente, in denen es hart wird und ... ja. Man hat einfach Mitleid mit diesen Personen und ihren Familien. Wenn du Musik machst, denkst du über Dinge nach, die […] in deinem Leben passieren. Dieser Moment war für Familien und für die Stadt verheerend. […] Und die Vorstellung, überhaupt wieder Musik zu machen, an Musik zu arbeiten und sich überhaupt darauf einzulassen, war wie eine Art Therapie für mich, weil man einen Teil der Energie in Produktion und Sounds stecken und fertigstellen konnte ... Ich meine, ich war am Boden zerstört."