Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Traurig, aber wahr

Venezuela: Präsident Nicolás Maduro versucht mit Reis und Nudeln Wähler zu generieren

Der amtierende venezuelische Präsident Maduro möchte zum wiederholten Male bei der kommenden Wahl im Mai als Sieger hervorgehen und sein Land weiterhin regieren. Mit kostenlosem Essen hofft er, Stimmen notdürftiger Venezueler gewinnen zu können. Doch kann er damit die Nation umstimmen und vor allem Millionen von Menschen vor dem sicheren Hungertod bewahren?

Der amtierende venezuelische Präsident Maduro möchte zum wiederholten Male bei der kommenden Wahl im Mai als Sieger hervorgehen und sein Land weiterhin regieren. Mit kostenlosem Essen hofft er, Stimmen notdürftiger Venezueler gewinnen zu können. Doch kann er damit die Nation umstimmen und vor allem Millionen von Menschen vor dem sicheren Hungertod bewahren?

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Reis und Nudeln als Schlüssel zum Erfolg

Gerade erst wurde Angela Merkel das vierte Mal in Folge zur Bundeskanzlerin Deutschlands ernannt. Mit ihrer Partei hofft sie, alle 82,67 Millionen Menschen zufrieden stellen zu können und möchte ein glückliches Volk kreieren. Auf der anderen Seite der Welt, in Venezuela, sieht es bei der eigentlichen Präsidentschaftswahl etwas anders aus. Hier wird Nicolás Maduro versuchen, im Mai 2018 zum wiederholten Male gewählt zu werden und hofft auf Reis und Nudeln als Schlüssel zum Erfolg. Mit der Verteilung von kostenlosem Essen will der 55-Jährige die Wählerstimmen von notdürftigen und hungrigen venezuelischen Familien gewinnen, denn: Viele Millionen Venezueler leiden unter den Folgen der großen wirtschaftlichen Krise des einst durch den Export von Erdöl erfolgreich gewordenen Landes. Einer Studie der Andres Bello Catholic University zufolge leben 87 Prozent aller Venezueler in Armut. Ein monatlicher Zuschuss bei dem Erwerb von Grundnahrungsmittel ist daher für die 31,57 Millionen Menschen starke Bevölkerung von großer Bedeutung. Maduro führte die sogenannten CLAP Essenspakete, welche in der Regel mit Reis, Nudeln, Getreide, Milchpulver, Öl und Konserven gefüllt sind, bereits 2016 ein und folgte damit seiner sozialistischen Regierungsstrategie.

Mariana, alleinerziehende Mutter aus der Hauptstadt Caracas, sagt, dass die Essenspakete über ihre Wahlstimme entscheiden werden: “Ich und andere Frauen, die ich kenne, werden Maduro wählen, weil er verspricht, die CLAPs zu behalten. Damit können zumindest ein paar unserer Probleme gelöst werden. Wenn du vom Mindestlohn leben musst, der keine hohen Kosten decken kann, helfen die Essenspakete.”

Negative Entwicklung für die ganze Welt

Seit seinem Amtseintritt in 2013 ist Venezuela unter Maduros Präsidentschaft von einer großen wirtschaftlichen Flaute betroffen, die auf den weltweiten Börsensturz der Ölpreise und eine gescheiterte Wirtschaftspolitik zurückzuführen ist. Je ärmer ein Land wird, desto ärmer ist auch seiner Bevölkerung. Von ungefähr 30 Millionen Venezuelern profitieren sechs Millionen Familien von den kostenlosen Zuschüssen der Regierung. Viele von ihnen müssen unter Mangelernährung und Hunger leiden und warten jeden Monat sehnsüchtig auf die Lieferung der Essenspakete. Dass diese nicht immer zuverlässig kommen und auch mal länger auf sich warten lassen, verbreitet Enttäuschung und Frustration. "Ich kann mich nicht darauf verlassen. Manchmal kommen sie, manchmal nicht”, sagt die 24-jährige Viviana Colmenares, Mutter von sechs Kindern gegenüber “MSN”.

Kritiker, wie Maduros Wahlgegner Henri Falcon, vertreten die Meinung, dass die Essenspakete eher eine zynische Form der Erschleichung von Wählerstimmen sind und dass dies an Korruption grenzt. Tatsächlich gaben viele Menschen offen zu, dass sie Angst davor haben, die dringend notwendigen Essenszuschüsse nicht weiter zu bekommen, sollten sie bei der Wahl gegen Maduro stimmen.