Der Anstieg des Meeresspiegels zählt zu einer der bedrohlichsten Folgen des Klimawandels. Die Auswirkungen könnten tragischer nicht sein. Neben der Gefahr für Küstenstädte sind Erdbeben, Sturmfluten und die "Verseuchung" von Trinkwasser nur ein paar der Vorhersagen, die der Menschheit drohen werden, sollte das Polkappen schmelzen nicht verlangsamt werden können - es zu verhindern ist utopisch, da die Zeit dafür lange verstrichen ist. Im Juli 2017 meldeten Wissenschaftler einen traurigen Rekord: Die Eisschmelze am Nordpol ging so schnell vonstatten wie nie zuvor. Das Eis wird dünner, riesige Eis-Landschaften kalben, heimische Tierarten verlieren ihren Lebensraum, der Pegel steigt. Der Klimawandel ist in vollem Gange und wird künftigen Generationen vorhalten, welch Raubein an Mutter Natur betrieben wurde.
Anstieg um 7,5 Zentimeter
Eine Studie, die von einem Team des Wissenschaftlers Steven Nerem von der University of Colorado durchgeführt wurde, zeigte nun auf, dass der globale Wasserstand bis 2100 doppelt so hoch sein wird, wie bislang vermutet. Bis dato vermuteten die Forscher, der Meeresspiegel würde linear steigen, nun steht fest, dass ein exponentielles Wachstum zu erwarten ist. 25 Jahre lang fassten Nerem und sein Team Satellitendaten aus und verglichen diese mit den Gezeitenpegelständen an Küsten. Demnach stieg der Meeresspiegel seit 1993 jährlich um etwa drei Millimeter - hochgerechnet auf 25 Jahre bedeutet dies einen Gesamtanstieg von 7,5 Zentimetern. Für die kommenden Jahre sagen Experten einen schnelleren Anstieg von acht Millimeter per anno voraus - denn extrem warme Winter und das daraus resultierende Schmelzen der Polkappen trägt vermehrt dazu bei, dass das Volumen der Meere angehoben wird.
Anstieg von 1,70 Meter
Ende des 21. Jahrhunderts soll der Wasserspiegel demnach um 65 Zentimeter angestiegen sein. Bisher gingen Forscher und Experten davon aus, dass man zum 31. Dezember 2100 mit einem Pegelanstieg von 30 Zentimetern zu rechnen hat. Eine Verdopplung dieser Maßangaben schockiert selbst abgeklärte Klimaforscher. Für Deutschlands Küsten sagen sie laut eines Presseberichts des "NDRs" voraus, dass der Wasserpegel einen Rekordstand von 1,70 Meter erreichen wird, wenn sich der globale CO2-Ausstoß unverändert weiterentwickelt.
Wie die Zukunft für kommende Generationen aussehen könnte, zeigt diese Animation: