Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Aufruhr an der School of Excellence

THC-Gummibärchen: Neunjährige verteilt unwissentlich Drogen an ihre Mitschüler

"Breaking Bad" war gestern: In "Walter Whites" Heimatstadt Albuquerque trat eine Fünftklässlerin nun ungewollt die Nachfolge des fiktiven Drogenbarons an, als sie in ihren Mitschülern Bonbons anbot, die die berauschende Substanz THC enthielten.

THC

Marihuana wird derzeit in immer mehr US-Bundesstaaten legalisiert. In New Mexico gilt Cannabis allerdings immer noch als illegal – außer es handelt sich um medizinischen Gebrauch. Dennoch ereignete sich in Albuquerque, der Heimatstadt des "Breaking Bad"-Drogenbarons Walter White, nun ein denkwürdiges Ereignis, als eine Fünftklässlerin ominöse Gummibärchen in ihrer Klasse verteilte. Dass es sich bei den Süßigkeiten in Wahrheit um THC-Bonbons handelte, wusste angeblich niemand. Berichten des lokalen Senders "KRQE News 13" zufolge, können diese sogenannten "Edibles" eine "zwei bis 100 Mal stärkere Wirkung bezwecken, als traditioneller Marihuana-Konsum". Im US-Bundesstaat Indiana wurden erst vergangenen Sommer elf Teenager ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie jeweils nur ein halbes ihrer selbstgemachten THC-Gummibärchen gegessen hatten. Das neunjährige Mädchen aus Albuquerque soll dagegen fünf ihrer Mitbringsel verspeist haben.

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Grundschüler im Rausch

"Wir dachten, es wären nur normale Gummibärchen", erzählte einer der Schüler gegenüber "KRQE News 13". Bevor der Unterricht der School of Excellence an jenem Donnerstagmorgen beginnen konnte, musste sich die Direktorin Kristy Del Curto mit einem ungewöhnlichen Notfall beschäftigen. Eine ihrer Fünftklässler hätte von zu Hause eine Packung Gummibärchen mit der Aufschrift "Incredibles" mitgebracht und ein paar der Süßigkeiten unter ihren Klassenkameraden verteilt. Nur wenige Minuten später stand die Welt der Neunjährigen allerdings schon fast wortwörtlich Kopf: "Ich fühlte mich schwindelig, als würde sich der Raum auf die Seite drehen", erzählte sie dem US-Sender. Der Grund: Es handelte sich nicht um gewöhnliche Gummibären, sondern um angeblich medizinisch verschriebene THC-Fruchtgummis.

In ihrem Unwissen aß die Fünftklässlerin fünf der Bonbons, während fünf weitere Kinder jeweils ein ganzes verspeisten. Nach einer Inspektion der Schulkrankenschwester rief die Direktorin den Rettungsdienst an, um potenzielle Gefahren vollkommen auszuschließen. Auch die Eltern wurden verständigt. Einige der Schüler hätten permanent gekichert – schlecht wurde hingegen nur der Fünftklässlerin, die die vermeintlichen Süßigkeiten mitbrachte und am meisten davon aß. Nach einer kurzen Untersuchung wurden die Betroffenen schließlich zu Erholung mit ihren Eltern nach Hause geschickt.

Keine bleibenden Schäden

Glücklicherweise handelte es sich bei den THC-Bärchen nicht um selbstgemachte Drogen, sondern um medizinisch verschriebene Fruchtgummis, die angeblich dem Großvater des Mädchens gehörten, wie Del Curto "KRQE News 13" erklärte. Die Wirkung sei demnach vergleichsweise mild, weshalb keines der Kinder zu Schaden kam. Die unfreiwillige Drogendealerin zeigte sich dennoch sichtlich verärgert: "All die Unterrichtsstunden, in denen wir gelernt haben, keine Drogen zu nehmen, waren umsonst", gab sich die Neunjährige gegenüber "KRQE News 13" enttäuscht. Sie wisse, dass Rauschmittel gefährlich und schlecht für sie seien und hätte gedacht, dass es sich um ganz gewöhnliche Gummibärchen handelt.

Del Curto sei sich sicher, dass die Fünftklässlerin nicht absichtlich Drogen unter ihren Freunden verteilte. "Wenn du die Schachtel siehst, denkst du wirklich, es seien normale Süßigkeiten", erzählte sie dem Sender. Dennoch kündigte sie Konsequenzen an: So dürfen Schüler ab sofort keine Mitbringsel von zu Hause mehr mit ihren Klassenkameraden teilen.