Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Aus 90 Euro wurden so mal eben 900.000 Euro

Studentin erhält versehentlich das Zehntausendfache ihrer Studien-Unterstützung

Durch einen Überweisungsfehler wurde die 27-jährige Sibongile Mani aus Südafrika plötzlich reich. Ganze 73 Tage konnte die Studentin das Missgeschick auskosten - bis ein Kassenzettel sie überführte.

Finanzspritze

Das Leben in Südafrika wird in den meisten Fällen nicht von Luxus begleitet. Studenten erhalten deshalb finanzielle Unterstützung ihrer Universitäten, um den monatlichen Lebensunterhalt abzusichern. Das "Taschengeld" in Form einer Studienunterstützung, berechnet sich dann nach dem jeweiligen Einkommen der Eltern. So erhält beispielsweise ein Student aus ärmeren Verhältnissen mehr Geld, wie einer aus reichem Hause. Als Studentin des Rechnungswesens erhielt Sibongile Mani aus Johannesburg von der südafrikanischen Walter Sisulu University monatlich 1.400 Rand, umgerechnet entspricht dies 90 Euro. Das Leben der 27-Jährigen änderte sich jedoch drastisch, als dem Unternehmen "IntelliMalli", welches mit der Verwaltung der Studentenkredite beauftragt ist, bei der Überweisung ein folgenschwerer Fehler unterlief: Statt 1.400 Rand wurden 14 Millionen Rand, rund 900.000 Euro, an Sibongile transferiert. 

Unverhoffter Reichtum

Quasi über Nacht wurde aus der einfachen Studentin Sibongile eine Luxuslady. Designerklamotten, ein nagelneues iPhone 7, teure Extensions und wilde Partys gehörten plötzlich zu ihrem Alltag. Auch ihre engsten Freunde ließ sie an ihrem Glück teilhaben. Die 27-Jährige schmiss Geburtstagspartys, kaufte ihnen neue Outfits und buchte für sich und ihren Anhang First-Class-Sitzplätze auf ihren Flügen zu etlichen Events. Bezahlt wurde das Abenteuer von der Firma "IntelliMalli", da diese Mani glatt das Zehntausendfache ihres üblichen monatlichen Unterstützungsgeldes überwiesen hatte. Zweieinhalb Monate blieb das Versehen des Unternehmens unentdeckt. In dieser Zeit verprasste die junge Frau knapp 818.000 Rand, also etwa 53.000 Euro - utopisch, besonders für südafrikanische Verhältnisse. Mit einem ähnlichem Fall machte die 21-jährige Christine Jaixin Lee im Mai letzten Jahres auf sich Aufmerksam. Die Britin hatte dank eines Versehens ihrer Bank plötzlich einen Kreditrahmen von stolzen 4,6 Millionen Euro und genoss damit ein Leben in Saus und Braus.

So flog der Betrug auf

Kommilitonen Sibongile Manis kam der plötzliche Reichtum merkwürdig vor. "Die Leute begannen sich zu beschweren, weil sie plötzlich einen sehr verschwenderischen Lifestyle pflegte", so Yonela Tukwayo, Specherin an der Universität an der Mani eingeschrieben ist gegenüber der "Times South Africa". Der Stellvertreter des südafrikanischen Studentenkongresses, Samkelo Mqhayi, leitete eine Untersuchung des Falls ein - und ein einfacher Kassenzettel lieferte den Beweis. Darauf zu sehen: Die unglaubliche Zahl von 13,6 Millionen Rand (843.000 Euro). Das restliche Geld hatte Silbongile zu diesem Zeitpunkt bereits verprasst. Universitätssprecherin Tukwayo kündigt nun eine strafrechtliche Verfolgung an: "Ihr Verhalten war sehr kaltschnäuzig, sie hat den Vorfall nicht gemeldet. Sie wird definitiv zur Verantwortung gezogen".

Das sagt Sibongile Mani

"Heute ist mein Privatleben zu einem Social-Media-Skandal geworden. Ich wurde öffentlich beim Namen genannt und beschämt. Heute bin ich eine schlechte Person, die Geld von Studenten geklaut hat", äußert sich die Beschuldigte gegenüber des "Herold Live" zu den Vorwürfen. Seit bekanntwerden ihres Lifestyles auf Kosten anderer ist Mani untergetaucht - selbst ihre Facebook-Seite hat sie deaktiviert. Mittlerweile findet man auf diversen Social-Media-Kanälen mehrere Fake-Profile von Sibongile Mani, die sich mit ihrer Geschichte wohl auf ironische Weise beschäftigen. Wer den Schaden hat braucht für den Spott ja bekanntlich nicht zu sorgen.