Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Das nervige Problem beim Bingewatchen

Laut, leise im Wechsel: Warum ändert sich die Fernseher-Lautstärke von selbst?

Sollte ausnahmsweise doch einmal etwas Sehenswertes im Fernsehen laufen, zeigt sich dennoch ständig das unangenehme Problem der wechselhaften Lautstärke – nein, Du bildest Dir das wirklich nicht nur ein. Ob nun beim einfachen Durchzappen oder beim Umschalten auf den Werbeblock – wir zeigen Dir, was es damit auf sich hat!

Sollte ausnahmsweise doch einmal etwas Sehenswertes im Fernsehen laufen, zeigt sich dennoch ständig das unangenehme Problem der wechselhaften Lautstärke – nein, Du bildest Dir das wirklich nicht nur ein. Ob nun beim einfachen Durchzappen oder beim Umschalten auf den Werbeblock – wir zeigen Dir, was es damit auf sich hat!

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Der Gehör-Graus

Jeder eingefleischte TV-Fan kennt es: Du willst nur in aller Ruhe eine witzige Sitcom oder Deine Lieblingsserie anschauen. Doch bei den ständigen Werbepausen wirst Du jedes Mal aufs Neue dazu gezwungen, den Ton anzupassen, weil der Fernseher auf einmal gefühlt grundlos extrem laut wird. Auch wenn Du noch auf der Suche nach dem richtigen Programm bist, schwanken die verschiedenen Sender oftmals von einem gefühlten Flüstern bis zu förmlichen Schreien.

Wer bestimmt eigentlich die Lautstärke Deines heimischen Fernsehers? Du selbst, Dein Partner oder Deine Kinder – sicher, doch der eigentliche Geräuschpegel des Programms wird dabei noch zusätzlich vom Sender oder der Show selbst mitbestimmt. Dabei schwankt der Pegel auch gerne einmal deutlich. Das Resultat: Die Werbemusik brüllt Dich fast schon an. Das Web-Magazin "Techbook" zitiert den Experten Jürgen Ripperger, der in der ungleichen Lautstärke eine psychologische Wirkung sieht. So würde die plötzliche Anhebung des Audiopegels für eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Zuschauer sorgen, wodurch der Produkt-Spot automatisch einen größeren Eindruck hinterlässt.

Die "Regeln"

Da theoretisch jeder Kanal seine Tonstärke selbst bestimmen kann, haben sich Branchenexperten bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zusammengesetzt und das technische Regelwerk "R 128" erstellt. Diese beschreibt eine unverbindliche Empfehlung an alle Sender, einen bestimmten LUFS-Wert von -23,0 im gesamten Programm umzusetzen. Sämtliche Übertragungen sollten dabei höchstens um ein Dezibel von den Vorgaben abweichen. "LUFS" bezeichnet dabei die "absolute Lautheit", also eine Einheit, die die endgültige Lautstärke des Programms beschreibt.

In der Vergangenheit wurden normale Dezibel-Vorgaben nämlich oftmals von gewieften Werbeproduzenten umgangen. Für die Musik in ihren Spots benutzten sie leistungsstarke Kompressoren, die die Lautstärke spürbar anhoben, ohne dabei aber die damaligen Dezibel-Richtlinien zu verletzen. Die EBU-Empfehlung R 128 soll hier Abhilfe verschaffen. Seit dem August 2012 findet diese Regelung auch in Deutschland Anwendung. Da es sich allerdings nicht um ein bindendes Gesetz handelt, bleibt Sendern immer noch die Option, sich einfach nicht daran zu halten.

Das Problem selbst lösen

Natürlich kann man einfach bei jedem Werbeblock den TV-Ton selbst anpassen. Für erfahrene Couch-Potatoes ist der ständige Griff zur Fernbedienung allerdings nur ein unnötiger und nerviger Kraftakt. Neuere Fernsehgeräte bieten dafür jetzt die Option der "automatischen Lautstärke". Hierbei passt der TV den Pegel der Sendungen jeweils an einander an, wodurch Werbepausen nicht mehr ganz so überlaut klingen. Einige Soundbars und externe Audioreceiver besitzen sogar die Eigenschaft, einen Werbespot von selbst zu erkennen und regeln dann den Ton automatisch auf ein bestimmtes Level herunter.