Kanye West wird ab sofort am College unterrichtet

Ist das bereits das erste Zeichen nach Trumps Amtsübernahme, dass es mit dem amerikanischen Bildungssystem bergab geht? Wir versuchen es optimistisch zu sehen und eine neue Form des Lernens zu loben: An der Washington University in St. Louis gibt es ab sofort eine ganze Vorlesung, die sich ausschließlich um Kanye West dreht.

„Die Politiken des Kanye West: Schwarzes Genie und Akustische Ästhetik“ soll der Kurs heißen und dabei Themenfelder wie Politik, Rasse, Geschlecht, Sexualität und Kultur abdecken – und das alles mithilfe der Arbeit des Rappers.

Das ambitionierte Projekt von Professor Jeffrey McCune ist jetzt schon ausgebucht: Nachdem die 75 Plätze schnell vergeben waren, tragen sich Studenten nun auf Wartelisten ein, um vielleicht doch noch einen Platz zu ergattern.

„Viele Leute sehen Kanye nur als kontrovers und hitzköpfig“, erklärte McCune der Zeitung „St. Louis Post-Dispatch“. „Doch er interessiert mich schon seine ganze Karriere lang, zum Beispiel sein Glaube, dass wir in uns die Fähigkeit für Großes haben – der sich bei ihm allerdings in Narzissmus und Arroganz ausdrückt.“

Aber dank seiner „gesunden Portion Selbstvertrauen“ könne er den Studenten als gutes Vorbild dienen. „Meine Studenten ziehen ständig Bezüge zu seiner Musik, seinen Auftritten und Videos und zu seiner Mode. Wann wäre also ein besserer Zeitpunkt, um Kanye als kulturelle Ikone zu untersuchen? Mich interessiert, wie er jede Form der Grenze weiter verschiebt.“

Das ist nicht das erste Mal, dass es der Rapper auf einen Lehrplan schaffte: Auch die Georgia State University und die University of Missouri untersuchten die amerikanische Lichtgestalt schon ausführlich in den letzten Jahren.