Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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WhatsApp wird Werbekanal

Spätestens 2019 wird es wohl Anzeigen innerhalb der Status-Funktion geben

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Wenn es um das Teilen von Information mit Freunden und Bekannten geht, dann ist WhatsApp schon jetzt die klare Nummer 1. Laut einer Studie bevorzugen inzwischen 62 Prozent der Nutzer diesen Kanal, wenn es um Sharing geht. Jetzt wollen die Betreiber die App für Werbung öffnen und die Reichweite vergolden. 

WhatsApp wird künftig Werbung innerhalb seiner "Status"-Funktion anzeigen. Das bestätigte der WhatsApp-Vizepräsident Chris Daniels auf einer Veranstaltung in Neu Delhi. Daniels erklärte außerdem, dass die Werbung die Haupteinnahmequelle für WhatsApp werden soll. Man wolle Unternehmen die Möglichkeit bieten, die Nutzer zu erreichen. Einen konkreten Zeitplan nannte Daniels aber nicht, laut Medienberichten soll es 2019 losgehen.

Die Status-Funktion hatte WhatsApp im Frühjahr 2017 eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Kopie der "Stories" von Instagram und Snapchat. Nutzer können mit dieser Funktion Fotos, GIFs, Texte und Videoclips veröffentlichen, die nach 24 Stunden automatisch wieder verschwinden. Gerade bei jungen Nutzern sind die "Stories" äußerst beliebt; erfunden hat sie einst Snapchat. Bei WhatsApp sind die Stories etwas versteckt im Reiter "Status" untergebracht.

Wie Sie WhatsApp schon jetzt nutzen

Wenn die Nutzer gefragt werden, wie sie mit Unternehmen kommunizieren wollen, dann spricht vieles für WhatsApp. Für die YouGove-Studie wurden über 2.000 repräsentativ ausgewählte Deutsche ab 18 Jahren zu ihrer Messenger-Nutzung befragt. Auf die Frage, über welchen Kanal sie am ehesten den Kundenservice eines Unternehmens kontaktieren würden, nannten die Befragten Messengerdienste wie WhatsApp dreimal häufiger als andere Social Media Kanäle und doppelt so oft wie Live-Chats auf einer Website. Als besondere Argumente pro Messengerdienst wurden dabei der Wegfall einer Warteschleife, die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und die Möglichkeit, Informationen in Form von Texten, Bildern, Videos oder Sprache erhalten zu können, genannt.

Diejenigen, die via Messenger mit Unternehmen kommunizieren, wollen dabei am Termine vereinbaren (69 Prozent), Informationen erhalten (57 Prozent) oder Beschwerden beziehungsweise Reklamationen einreichen (48 Prozent). Dass dabei insbesondere WhatsApp favorisiert wird, liegt sicher an der hohen Verbreitung der App. Laut Messenger People hat WhatsApp aber auch generell höhere Relevanz als Facebook und Co. So gaben 62 Prozent der Befragten an, lustige oder interessante Inhalte über WhatsApp zu teilen, während nur knapp ein Drittel Facebook als Kanal wählt.

Die Relevanz von WhatsApp zeigt sich auch darin, dass 45 Prozent der Umfrageteilnehmer der App erlauben, ihnen Push-Nachrichten auf den Sperrbildschirm ihres Smartphones zu schicken. Bei Nachrichten- oder Unternehmens-Apps lassen dies nur zwölf beziehungsweise zehn Prozent zu. Die Studie nennt zudem spannende Zahlen zur Newsletter Nutzung. Demnach haben 10 Millionen Menschen mindestens einen per Messenger verschickten Newsletter abonniert. Auch bei diesen Messenger-Newslettern hat WhatsApp die Nase vorn: 87 Prozent haben diese via WhatsApp abonniert, 7 Prozent über den Facebook Messenger, 5 Prozent über Insta und 1 Prozent über Telegram.