Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Vom Händler zur Plattform

Wie Amazon sein Werbegeschäft immer weiter ausbaut

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Dass es irgendwann kommen wird, war allen klar. Dass es eigentlich so lange gedauert hat, das wundert einige. Es geht um Amazon und dessen Bestreben, aus einer Händlerseite eine Plattform für Werbetreibende zu machen. Und das funktioniert bestens. Wie? Das sagen wir Ihnen heute hier bei bigFM-TRENDS
 
Amazon hat das Geschäftsfeld „Werbeplattform“ gerade erst so richtig angepackt und schon fließen die Erlöse. 9,5 Milliarden Dollar Umsatz soll der Konzern damit jährlich schon erzielen. Bis 2020 wird ein Wachstum von 70 Prozent prognostiziert. Dabei ist Amazon im Grunde „nur“ eine Handelsplattform, wo das Hauptgeschäft also eigentlich woanders liegt. Aber die Handelsplattformen wollen sich jetzt ihren Anteil am Werbekuchen sichern, weshalb sich die Experten sicher sind, dass neben Social und Search nun Retail Media zur dritten Säule des digitalen Werbemarktes wird.
 
Händler kennen ihre Nutzer
 
„Händlerplattformen werden künftig mehr Marge mit Mediaeinnahmen erzielen als mit dem Verkauf von Waren und Produkten“, prophezeit auch Thorsten Ahlers, Chef der Otto Media Group. Klingt einleuchtend, denn die Händler kennen die Wünsche und Vorlieben der Kunden und Nutzer sehr genau. Sie bekommen diese quasi frei Haus geliefert und müssen sie sich nicht erst aufwendig herausfiltern wie Facebook und Co. Weitere Vorteile: Die Nutzer sind auf einer Händlerplattform und damit ohnehin schon in Kauflaune.
 
Damit wird ein exaktes, automatisiertes Ausspielen von Werbebotschaften ermöglicht. Schon heute beginnt die Hälfte der User die Suche nach dem gewünschten Produkt direkt bei Amazon, wodurch die Plattform zum härtesten Konkurrenten für Google wird. Es könnte bald passieren, dass Amazon Google aussperrt, um noch mehr direkte Suchanfragen zu bekommen. Schon jetzt hat Amazon sein Werbebudget bei Google stillgelegt.
 
Daraus entstehen natürlich für Werbetreibende Optionen: Produkte launchen, Reichweiten aufbauen, Sonderaktionen pushen, all das ist bei Amazon nun möglich.
 
Drei Ad-Produkte bei Amazon

  1. Sponsored Products macht den Großteil aller Ad-Buchungen bei Amazon aus. 88 Prozent des Umsatzes entfallen darauf. Mit dieser Ad-Form pushen Sie ihr organisches Produkt Ranking nach oben. Es sind Anzeigen mit Bild und Text möglich. Vorteil auch: Die Kennzeichnung als Werbung ist gering. Für das Ranking müssen Schlüsselwörter hinterlegt sein, abgerechnet wird per Cost-per-Click. 
  2. Sponsored Brands setzt die Anzeige noch vor organische Produktergebnisse und gesponserte Anzeigen und erzielt damit maximale Sichtbarkeit. Dadurch entstehen hohe Clickraten. Diese Ad-Version wird häufig für Markenwerbung eingesetzt 
  3. Product-Display-Ads erscheinen erst in der Buybox um gezielt Traffic auf Detailseiten eines Produktes zu erzielen. Wenn sie beispielsweise einen Fernseher via Amazon kaufen, werden über Ads noch die dazugehörigen Halterungen angeboten.
  4.  
    Genau diese Entwicklung hatte der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt im Jahr 2014 exakt vorhergesagt. „Viele denken, unsere größten Wettbewerber seien Yahoo oder Bing. Aber unser größter Konkurrent im Suchmaschinenbereich ist tatsächlich Amazon."
     
    Wenn Sie mehr über erfolgreiche Multichannel Marketing Kampagnen erfahren wollen oder weitere Fragen an unsere bigFM-TRENDS Experten haben, dann können Sie uns einfach hier kontaktieren