Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Besorgniserregende Studie der Universität Leipzig

Wie fremdenfeindlich sind die Deutschen wirklich?

Pegida, Flüchtlingskrise, Rechtsruck in Europa: diese Themen haben auch in der Mitte Deutschlands Spuren hinterlassen …

Pegida, Flüchtlingskrise, Rechtsruck in Europa: diese Themen haben auch in der Mitte Deutschlands Spuren hinterlassen

Ein heikles Thema

Bundesweit befragte das Forscherteam um Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler etwa 2.420 Menschen aus Ost- und West-Deutschland. Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Diktaturen oder auch die Verharmlosung des NS-Regimes waren dabei Anhaltspunkte der Wissenschaftler. Wie hat der Rechtspopulismus die deutsche Gesellschaft verändert? Die Ergebnisse schockieren.

Die enthemmte Mitte
Insgesamt 6,7 Prozent der Befragten wünschen sich laut der Studie der Uni Leipzig eine autoritäre Staatsform zurück. Allein 13,8 Prozent der Befragten im Osten halten die Diktatur unter bestimmten Voraussetzungen für die bessere Staatsform als dei Demokratie. Hinzuzufügen ist die Tatsache, dass etwa jeder Zehnte glaubt, dass der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten hatte. Auch die Ausländerfeindlichkeit ist zu Zeiten der Flüchtlingskrise bedenklich. Fast jeder Dritte ist der Ansicht, dass Ausländer in Deutschland lediglich vom Sozialsystem profitieren wollen. Selbst antisemitische Tendenzen zeigten sich in der Studie. 10 Prozent der Befragten glauben, dass Juden in höherem Maße mit Tricks arbeiten, um sich Vorteile zu verschaffen. Muslimen sollte, laut 40 Prozent der Befragten, die Zuwanderung nach Deutschland hingegen gar nicht erst erlaubt werden. Jeder Zweite Befragte äußerte zudem der Wunsch, dass sich Sinti und Roma nicht mehr in den Innenstädten aufhalten dürften.

Rückläufige Zahlen, aber ...
Auch wenn dies insgesamt eine rückläufige Tendenz im Vergleich zu vorjährigen Befragungen ist, sollte der europaweite Rechtsruck nicht unter den Tisch gekehrt werden. Insbesondere der Hass gegen Flüchtlinge spiegelt sich 2016 in besorgniserregenden Zahlen wider. Und diese Krise ist leider noch lange nicht überwunden. Beschämend und so gar nicht 2016 erscheinen diese Zahlen - Umdenken ist angesagt!