Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Wenn die Trauer das Leben bestimmt

Fünf wissenswerte Dinge über Depressionen und Angstzustände

Viele Menschen sind depressiv oder leiden unter Angststörungen, dabei wissen sie oftmals selbst nicht, ob es sie überhaupt betrifft oder welche Folgewirkungen das für Körper und Geist haben kann.

Schwierige Themen

Psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen sind meistens deutlich komplexer und vielschichtiger, als man zunächst vermutet. Darum hilft es vielleicht manchmal, einfach etwas mehr über diese Erscheinungen zu erfahren und sein persönliches Bild zu erweitern und zu verschärfen.

1. Geist und Körper arbeiten eng zusammen
Als ob es nicht schon genug wäre, psychisch eine bestimmte Labilität zu haben, ist es leider auch häufig der Fall, dass bestimmte Körperfunktionen durch die Krankheit unkontrollierbar werden. Kennzeichnend ist zum Beispiel, dass viele Personen mit Angststörungen ebenfalls eine starke Blasenschwäche haben. Psychische Gefühlsschwankungen können sich also oft auch in körperlichen Fehlfunktionen äußern.

2. Angst kann auf das Gedächtnis einwirken

Viele Patienten sprechen von Fällen, in denen sie einen starken Gedächtnisverlust oder größere Lücken im Kurzzeitgedächtnis hatten. Dies ist biologisch einfach erklärbar: Bei starken Angstempfindungen produziert der Mensch viel Kortisol, das ihn in einen permanenten "Kampf oder Flucht"-Zustand bringt.

Die starke mentale Anspannung wird dann vom Gehirn so kompensiert, dass unnötigere Funktionen zwischenzeitlich einfach abgeschaltet werden. Kein Wunder, denn der animalische Urinstinkt des Menschen denkt in diesen Momenten an die drohende Gefahr, von einem Feind getötet und zerfleischt zu werden, da wird er wohl besseres zu tun haben, als sich triviale Dinge zu merken.

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3. Psychisch problembelastete Menschen leben ungesünder

Das ist wohl eines der offensichtlicheren Fakten. Wann immer man sich schlecht fühlt, wird mehr getrunken, mehr geraucht, schlechter gegessen und weniger Sport gemacht. Die Psyche macht einem in solchen Momenten oft vor, Probleme und mentale Konflikte durch Konsum verdrängen oder betäuben zu müssen.

4. Depression hat die selben Auswirkungen auf die Lebenserwartung wie Rauchen

Es ist ein trauriger Teufelskreis. Schon wieder schlechte Laune, schon wieder mehr Zigaretten rauchen. Nicht nur körperliche Folgewirkungen können durch anhaltende Depressionszustände auftreten, die davon Betroffenen neigen vor allem oft zu stark erhöhter Risikobereitschaft und sind laut einiger wissenschaftlicher Studien auch anfälliger für Selbstmordversuche.

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5. Fast auf der ganzen Welt begehen Männer häufiger Selbstmord als Frauen

Es sind weltweit nur fünf Länder, in denen die Suizidrate von Frauen höher ist als die von Männern. Im Vereinigten Königreich habe es im Jahre 2012 laut der "WHO" im Schnitt 2,6 Frauen unter 100 000 Menschen gegeben, die sich das Leben genommen haben. Bei den Männern waren es ganze 9,6.

Für diese Zahlen gibt es verschiedene Erklärungen, von denen aber keine komplett eindeutig ist. Zum Einen "trauen" sich Männer aufgrund ihrer vergleichsweise höheren Risikobereitschaft öfter, den Suizid auch tatsächlich durchzuziehen, während sich Frauen aufgrund von Zweifeln und Hemmungen dann doch noch oft dagegen entscheiden.

Vielleicht ist es auch das allgemeine gesellschaftliche Bild des Mannes, in welchem es ihm untersagt ist, seine Emotionen auszudrücken oder zu weinen, da er sonst als Weichei abgestempelt werden könnte. So können sich verdrängte Gefühle und Probleme über einen langen Zeitraum hinweg auf gefährliche Weise anstauen.

Eine endgültige Antwort gibt es leider nicht, insgesamt ist es also einfach nur wichtig, sich bewusst zu werden, dass Angst und Depression sehr reale und ernste Themen sind. Egal, ob man selbst davon betroffen ist oder das Umfeld, es gilt stets, rechtzeitig darauf aufmerksam zu werden: Denn Helfen, egal auf welche Art und Weise, kann man immer.