Ghost-Town: Taxifahrer in Japan berichten von Geistern
Wenn man den Taxifahrern in Japan Glauben schenken mag, dann geistert es rund um Fukushima.
Wenn man den Taxifahrern in Japan Glauben schenken mag, dann geistert es rund um Fukushima.
Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima häuften sich in der Vergangenheit Geister- und Spukmeldungen aus der betroffenen Region. Diese kamen meist von den Hinterbliebenen der Opfer oder von Überlebenden der Katastrophe. Die Betroffenen wandten sich oft völlig verzweifelt an Exorzisten, während Wissenschaftler hingegen von posttraumatischen Belastungsstörungen ausgingen. Zu den gruseligen Erscheinungen zählten neben Warteschlangen an geschlossenen Supermärkten auch rätselhafte Anhalter am Straßenrand. Von solch einer mysteriösen Anhalterin berichtete ein Taxifahrer schon kurz nach dem Unglück, im Jahre 2011.
Die Dame soll mit einem Mantel bekleidet gewesen und in der Nähe der Stadt Ishinomaki zugestiegen sein. Als Ziel soll sie das Minamihama-Viertel angegeben haben. Der Fahrer, um die 50 Jahre alt, will seinem weiblichen Fahrgast dann verwundert erklärt haben, dass das Areal seid der Katastrophe doch völlig verlassen sei. Daraufhin habe die Frau mit der Frage "Bin ich gestorben?", geantwortet haben. Als der Taxifahrer verängstigt nach hinten blickte, fand er lediglich eine leere Rückbank vor ...
Was sich für viele liest wie das Drehbuch zu einem Horror-Streifen, soll sich in der Geister-Stadt in Japan tatsächlich häufiger zugetragen haben. Yuka Kudo, eine Soziologie-Studentin der Tohoku Gakuin Universität, hat sich der Sache angenommen. Für ihre Nachforschungen fuhr die 22-Jährige Yuka jede Woche nach Ishinomaki, um dort Taxifahrer zu befragen, die auf Kunden warteten. Viele ignorierten die wissbegierige Studentin oder wurden sogar wütend als sie von ihr mit der Frage konfrontiert wurden, ob sie nach der verheerenden Katastrophe ungewöhnliche Erfahrungen, gar Paranormale, gemacht hätten. Über hundert Fahrer hat sie befragt, sieben davon brachen ihr Schweigen und erzählten von mysteriösen Ereignissen.
Frei erfunden? Auf keinen Fall!
Yuka Kudo ist der Meinung, dass die Geschichten der Taxifahrer nicht einfach als Illusion abgestempelt werden sollten. Immerhin wurde bei allen besagten Fahrten das Taxameter betätigt, sobald ein Gast eingestiegen sei, so die Studentin. Das Fahrtgeld der „Geister-Fahrten“ mussten in diesem Fall die Angestellten, welche ohnehin schon kaum über die Runden kommen, selbst bezahlen.
Alle der Zugestiegenen sollen nach Angaben der Befragten sehr jung gewesen sein. Kudo geht deswegen davon aus, dass es sich bei den Geistern um Opfer der Nuklearkatastrophe Fukushimas handeln könnte. Diese Annahme erklärt sie so: „Haben junge Menschen zum Zeitpunkt ihres Todes nicht mehr die Möglichkeit die Menschen die sie lieben zu sehen, sind sie sehr verärgert.“ Deswegen, so die 22-Jährige weiter, nutzten sie vielleicht Taxis, eine doch sehr private Räumlichkeit, als Medium, um ihre Verbitterung zum Ausdruck zu bringen.
Die Betroffenen Taxifahrer erklärten der Studentin wohl außerdem, dass sie sich zu keiner Zeit bedroht fühlten oder Angst hatten. Anyway: Wir finden die ganze Story ja schon ein bisschen creepy!