Lady Gaga: „Ich habe mir die Schuld an meiner Vergewaltigung gegeben“
Jahrelang kämpfte die Sängerin mit den Folgen ihrer Vergewaltigung. Heute spricht sie offen darüber und macht anderen Opfern sexueller Gewalt Mut, dasselbe zu tun.
Jahrelang kämpfte die Sängerin mit den Folgen ihrer Vergewaltigung. Heute spricht sie offen darüber und macht anderen Opfern sexueller Gewalt Mut, dasselbe zu tun.
Sieben Jahre lang konnte Lady Gaga niemandem erzählen, was ihr als Teenager wiederfahren war. So lange hatte sie mit sich selbst gekämpft, nachdem sie von einem Produzenten vergewaltigt worden war.
„Wegen der Art, wie ich mich kleide und der Art, wie ich als Person provoziere, dachte ich, ich hätte mir das auf gewisse Weise selbst zuzuschreiben. Ich dachte, dass es meine Schuld war“, erzählte die Sängerin bei einem Podiumsgespräch. „Ich wusste nicht, wie ich darüber denken sollte oder wie ich es akzeptieren könnte. Ich wusste nicht, wie ich mir nicht die Schuld dafür hätte geben können. Es hat mein Leben komplett geändert – es hat mich komplett verändert.“
Seitdem die Öffentlichkeit Ende letzten Jahres davon erfuhr, setzt sich die 29-Jährige aktiv gegen sexuelle Gewalt ein. Erst kürzlich unterstütze sie die Dokumentation „The Hunting Ground“, welche sich mit sexuellen Übergriffen an Universitäten befasst, mit dem Song „Til It Happens To You“.
Eine Konsequenz der Vergewaltigung, die sie erlitt, war ein langanhaltendes körperliches Trauma, ein Effekt, der häufig eintritt. „Es geht bei so einem Trauma nicht nur um die kurzzeitige Auswirkung auf dich“, erklärte Gaga. „Wenn man es über die Jahre hinweg immer wieder durchlebt, kann es im Körper ein Muster physischer Qual auslösen. Viele Menschen leiden nicht nur an mentalem und emotionalem Schmerz, sondern auch an dem Physischem, weil sie missbraucht, vergewaltigt oder auf irgendeine Weise traumatisiert wurden.“
Setzt sich offen gegen sexuelle Gewalt ein
Obwohl es ihr schwer fallen muss, immer wieder über ihre eigene Erfahrung zu sprechen, will Lady Gaga eine offenere Diskussion über die Thematik ins Rollen bringen. „Wir wollen nicht, dass ihr Euren Schmerz für Euch behaltet und ihn wie einen alten Apfel verrotten lasst“, machte sie den Zuhörern Mut. „Werdet diesen Müll los. Lasst ihn uns gemeinsam loswerden."