Powell: Anti-EDM Schimpftirade per Email
Der US-amerikanische Produzent und Musiker Steve Albini kann dem Genre der elektronischen Tanzmusik so gar nichts abgewinnen und das hat er jetzt auch ziemlich offen kundgetan.
Der US-amerikanische Produzent und Musiker Steve Albini kann dem Genre der elektronischen Tanzmusik so gar nichts abgewinnen und das hat er jetzt auch ziemlich offen kundgetan.
Der britische Produzent Powell wendete sich an seinen amerikanischen Kollegen Steve Albini. Er wollte die Freigabe für seine Stimme, die er schon vor geraumer Zeit in einem seiner „Big Blacks“-Songs genutzt hatte. Mit dieser Antwort hat er aber so gar nicht gerechnet.
Albini antwortete mit einer nun veröffentlichten Schimpftirade gegen die momentane Dance Music. Trotz der ultimativen Freigabe der Hörprobe, die er so ganz nebenbei nicht einmal angehört hat, nutzte der Amerikaner den Moment, um mal richtig Dampf abzulassen.
„Ich bin absolut nicht der richtige Hörer dieser Musik. Ich hab schon immer die mechanische Tanzmusik gehasst, ihr dumme Einfachheit, die Clubs, die sie spielten, die Menschen, die in solche Clubs gingen, die Drogen, die sie nahmen, den Scheiß, über den sie geredet haben, die Klamotten, die sie trugen und die Kriege, die sie untereinander ausfechten... eigentlich alles davon, ich habe 100 Prozent von jedem bisschen gehasst. Die elektronische Musik, die ich mochte, war radikal und anders. Zeug wie White Noise, Xenakis, Suicide, Kraftwerk und die ersten Sachen von Cabaret Voltaire, SPK und DAF. Als die alle dann angefangen haben mit Tanz/Clubmusik zusammenzuarbeiten, habe ich mich gefühlt als hätten wir einen Krieg verloren. Ich verabscheue Club Kultur genauso tief wie ich alles andere auf der Welt verabscheue. Ich bin also gegen das, wofür du stehst und woher du kommst. Ich hab mich nicht mal bemüht die Links anzuhören, hauptsächlich weil ich gerade in einem Hotel mit ziemlich schlechtem Internet bin. Aber auch weil’s mir wahrscheinlich eh nicht gefallen würde und somit hätten wir beide nichts davon. In anderen Worten, bitte mach was immer du willst mit was auch immer du von mir hast. Mich interessiert es nicht. Viel Spaß.“
Tja, die Email kam Marketing-technisch wie gerufen für Powell. Dieser bedruckte riesige Werbetafeln damit und nutzt diese jetzt für seine neue Single „Insomniac“.