Ein angehender Kandidat bei den nächsten US-Präsidentsschaftswahlen, Ben Carson, heuerte einen Gospelchor an, der Eminems Hit "Lose Yourself" coverte.
Rhythmisches Trommeln, atmosphärische Klänge, souliger Gesang. In dieser Form haben viele wohl noch keinen bekannten Hip-Hop-Song gehört. Ben Carson, der ein potenzieller Kandidat für die Republikanerpartei bei den US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr ist, hat sich genau das zunutze gemacht und lässt schon bei der Ankündigung für seine Kandidatur ordentlich Wirbel machen.
Genau wie Eminem, stammt Carson ursprünglich aus Detroit, und mit dieser Gospel-Performance eines bekannten Songs, dürfte dieser vielleicht den ein oder anderen Wähler für sich gewinnen können. Schließlich kennt ja so ziemlich jeder Heranwachsende den "Rap God".
Was hält eigentlich der Urheber von "Lose Yourself" von der ganzen Sache? So genau lässt sich das bisher nicht sagen, ebensowenig wie die Frage, ob der ehemalige Neurochirurg Ben Carson überhaupt bei Eminem um Erlaubnis gebeten hat, ob er den Track covern und für Werbezwecke verwenden dürfe. Das einzige, was wir wissen, ist, dass Eminem nicht besonders viel von der republikanischen Partei hält, was er unter anderen in seinem Song "Mosh" offenbart.
Noch interessanter wird die ganze Sache, wenn man beachtet, dass Ben Carson nicht gerade ein Freund von Hip-Hop ist; ganz im Gegenteil sogar.
In einem Gespräch bezüglich der Lage von Afroamerikanern äußert er sich folgendermaßen: "Wir müssen den Glauben an unsere Gemeinschaft, unsere Werte und Prinzipien wiederherstellen, jene, die uns durch die Zeiten der Sklaverei (...) geholfen haben. Warum waren wir in der Lage, das alles zu überstehen? Aufgrund unseres Glaubens, unserer Familie und unseren Werten. Wenn wir der Hip-Hop-Community erlauben, diese Dinge für uns zu zerstören, (...) dann wird sich der Zustand auch weiterhin verschlimmern."
Nach einer derartigen Aussage ist es natürlich auf den ersten Blick merkwürdig, wieso er jetzt einen Hip-Hop-Song covern lässt. Aber vielleicht hat er sich ja umentschieden und der Kunst des Sprechgesanges doch noch eine Chance gegeben.