Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Jury traf Entscheidung

Missbrauchsprozess: Jury spricht R. Kelly schuldig

23 Tage nach dem ersten Verhandlungstag wurde der ehemalige Superstar im Missbrauchsprozess für schuldig gesprochen.

Untersuchungshaft

Mitte 2018 brachte eine Dame den Stein ins Rollen: Kitty Jones sprach erstmals öffentlich über die gemeinsame Zeit mit ihrem Ex-Freund R. Kelly und erklärte, dass er Minderjährige als “Haustiere” gehalten und einen Sex-Kult gegründet haben soll. Mehrere Jahrzehnte über soll der “I Believe I Can Fly”-Interpret sein Ansehen dafür genutzt haben, Jugendliche zu sich ins Studio einzuladen, um sie dort auszunutzen und zu missbrauchen.

“Er sagte mit, dass er das Mädchen ‘trainiert’ habe, seit sie 14 Jahre alt ist. Da erkannte ich, dass er mich zu einem seiner Haustiere machen wollte. Er nannte die Frauen seine Tiere”, erklärte unter anderem seine Ex-Freundin Kitti Jones in einer neuen Dokumentation der britischen BBC. Auch sagte sie, dass Fragen in “seinem Haus festgehalten, zum Oralsex gezwungen und gedemütigt” werden würden.

Kurz darauf strichen diverse Streaming-Portale wie Spotify, Apple Music und Pandora die Tracks des Musikers von allen Playlisten oder löschten das gesamte Profil. Die Anschuldigungen hörten dabei jedoch nicht auf: Weitere Frauen und Männer hatten sich seither zu Wort gemeldet und gegen R. Kelly ausgesagt. Und jener stellte sich Anfang 2019 freiwillig der Polizei und saß bis zum Beginn seines Prozesses im August 2021 in Untersuchungshaft.

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Urteil ist gefallen

Am 18. August 2021 tagte erstmals das Gericht in New York City und nahm sich dem Fall R. Kelly an. Nach 23 Verhandlungstagen, 50 Augenzeugen und tausenden von Beweismitteln zog sich eine Jury, bestehend aus sieben Männern und fünf Frauen, zurück und fällte nun ihr Urteil: Im Missbrauchsprozess gegen den Musiker haben die Geschworenen den ehemaligen Superstar in allen neun Anklagepunkten, darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung für schuldig befunden. 

Das endgültige Urteil samt Angaben der Haftstrafe steht noch aus. Seine Pressesprecher haben sich zum redaktionellen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht öffentlich zu Wort gemeldet.

Eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang steht Kelly nun bevor, welcher ebenfalls in den kommenden Monaten bei weiteren Verhandlungen in den US-Bundesstaaten Illinois und Minnesota seine Unschuld beteuern wird.