Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Einstige Fans rufen jetzt zum Boykott auf

Ex-Freundin wirft Rapper Octavian "physische, verbale und psychische Misshandlungen” vor

Nur zwei Tage vor dem Drop seines Debütalbums “Alpha” meldete sich die Ex-Freundin Octavians zu Wort und gab an, von dem Musiker physisch, verbal und psychisch misshandelt worden zu sein.

 Erfolge 

Octavian Oliver Godji, besser bekannt unter seinem Vornamen, ist ein britisch-französischer Rapper, welcher bei der Wahl zum "Sound of 2019" den ersten Platz belegte. Passend dazu bekam er von dem kanadischen Superstar Drake den Rücken gestärkt, bevor er beim Label Black Butter einen Vertrag unterschrieb und an seinem Debüt-Mixtape arbeitete. “Spaceman” erschien im September 2018 und schaffte es in die Top 100 von Großbritannien, bevor der Künstler, dessen Stil ein Mix aus Grime, Drill und House ist, an einem zweiten Projekt saß und mit UK-Superstar Skepta kollaborierte.

 Aufruf zum Boykott 

Auf Spotify kann Octavian seither rund 6,5 Millionen monatliche User verzeichnen und nahm sich die vergangenen Monate für den Feinschliff seines Debütalbums “Alpha” Zeit. Das Werk soll am Freitag, den 13. November 2020 veröffentlicht werden und ihm den Weg in die internationalen Charts ebnen. Nachdem allerdings Missbrauchsvorwürfe der Ex-Partnerin des Musikers aufkamen, riefen einstige Fans Octavians nur 24 Stunden vor dem Drop zum Boykott des Rappers und seiner Musik auf. Des Weiteren forderten sie von dem Streaming-Giganten Spotify, den 24-Jährigen und seine Lieder auf ihrer Plattform zu sperren.  

 "Ich möchte nicht, dass jemand zu diesem Mann aufschaut" 

Hana, so der Name der Ex-Frau, die die Vorwürfe erhebt, sprach erstmals öffentlich über die "physischen, verbalen und psychischen Misshandlungen". Die Britin beschrieb via Instagram, wie die gemeinsame Zeit mit dem Rapper war und teilte Bilder der Verletzungen, die Octavian ihr angeblich zugeführt hatte. Der französich-britische Künstler soll laut Angaben Hanas vermehrt unter Drogen gestanden und sie während ihrer Schwangerschaft körperlich angegriffen haben. Selbst mit einem “Hammer und Schraubendreher" soll er sie verletzt haben, nachdem der Rapper mit seinen eigenen “Tritten und Schlägen” nicht mehr weitergekommen war.

“Das erste Mal wurde ich körperlich misshandelt, nachdem ich mit seinem Kind schwanger war. Er hatte mich unter Druck gesetzt, das Kind abzutreiben. Danach griff er mich zum ersten Mal an, trat mir in den Bauch, verpasste mir eine aufgeplatzte Lippe, griff mich mit einem Hammer an und drohte, mich zu töten. Kurz darauf fragte er mich, ob ich eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen könnte, damit er mich für 20.000 Pfund ‘würgen’ konnte. Ich habe den Wisch nicht unterschrieben”, erklärte Hana und fügte hinzu, dass sie im April 2020 den Schlussstrich zog und die toxische Beziehung beendete. “Ich wurde häufig getreten, geschlagen, erwürgt und an meiner Kleidung oder meinen Haaren aus dem Haus gezogen. Er zerstörte Möbel und bedrohte mich mit einem Baseballschläger oder griff mich mit anderen Gegenständen wie einem Schraubenzieher an. […] Der Grund, warum ich mich entschlossen habe, meine Geschichte kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Albums zu teilen, ist der, dass ich nicht möchte, dass jemand zu diesem Mann aufschaut.”

 Octavian spielt Aussagen herunter 

Ein weiterer Grund die Misshandlungen öffentlich zu machen, sei laut Hanna die Tatsache gewesen, dass der Rapper einen Track auf seiner ersten LP platziert hat, welcher sich “Rocks Smiles” nennen und von Hanas Leiden inspiriert sein soll. “Ich bete zu Gott, dass meine Geschichte seiner komplexen Manipulationen, Kontrollen und Taktiken ans Tageslicht bringen kann. Dinge, die diese Person anwendet, um dich zu isolieren und dazu zu bringen, dass du immer wieder zu ihm zurückkehrst”, so Hana weiter.

Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Der Rapper selbst veröffentlichte ein Statement auf Instagram und erklärte, dass sich seine ehemalige Partnerin alles nur ausgedacht habe und sein Leben ruinieren wollen würde. Die Videodateien der Misshandlungen, welche Hana in ihrer Stpry veröffentlichte und welche seither im Netz die Runde machen, wollen wir aus Pietätsgründen nicht abbilden.
 

 Hinweis der Redaktion 

In der Regel berichten wir nicht über Missbrauch – außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Laut Bundeskriminalamt wurden allein 2015 fast 130.000 Frauen und annähernd 25.000 Männer Opfer von häuslicher Gewalt bzw. Partnerschaftsgewalt. Dabei liegt die Dunkelziffer deutlich höher. Der Weisse Ring bietet Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt. Sowohl telefonisch, als auch online. Hier erhältst Du alle Informationen. 

Solltest Du selbst das Gefühl haben, dass Du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der Nummer 0800 22 55 530 ist das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch montags, mittwochs und freitags von 9 bis 14 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr bundesweit, kostenfrei und anonym erreichbar.