Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Rapper ganz privat

RAF Camora über Geldeinnahmen, Tonstudio & Bushido

Rund zwei Millionen Euro nahm RAF dank seiner Deluxe-Boxen zum Album “Zenit” ein, doch damit hat er noch lange nicht genug und sprach über weitere Einnahmequellen und seinen Platz im Game.

Nummer-eins-Album “Zenit”

Deutsch-Rapper RAF Camora hat bereits Mitte 2019 angekündigt, dass er an einem letzten Album arbeiten würde und sich danach aus dem Business zurückziehen möchte. Die Zeit des Drops war am 1. November schließlich gekommen, “Zenit” wurde releast und schlug ein wie eine Bombe. In Österreich, Deutschland und der Schweiz konnte sich der LongPlayer direkt an der Spitze der Charts platzieren und verschaffte dem Künstler eine Millionengage.

“Als Künstler habe ich drei Erlösquellen: Liveauftritte, Merchandise und Tonträgerlizenzen, das umfasst Streaming, CDs und Fanboxen, wobei Streaming da einen Anteil von etwa 80 Prozent hat. Allerdings verdiene ich auch an den CD-Boxen, die ich mit besonderem Merchandise als Sammleredition anbiete. Die Box von meinem Album ‘Zenit’ habe ich in den ersten Wochen 40 000-mal verkauft, für ungefähr 60 Euro pro Stück. Das bedeutet einen Umsatz von mehr als zwei Millionen Euro”, erklärte RAF im Interview mit dem “DB MOBIL”-Magazin und fügte hinzu: “Es ist aber keine goldene Regel für einen Künstler, dass er CD-Fanboxen anbieten sollte. So etwas funktioniert zum Beispiel für Bu­shido oder Kool Savas. Fans sammeln ihre Boxen. Jüngere Künstler verdienen eher durchs Streaming.”

Doch das soll es für den “Ohne mein Team”-Interpreten noch nicht gewesen sein. Statt sich demnach nur dank der Streams und der Boxen über Wasser halten und schon bald in Rente gehen zu können, hat er sich mit seinem Kumpel Bonez MC ein weiteres Standbein aufgebaut und verkauft mit ihm schon seit einigen Monaten den legendären Vodka. Passend dazu hat er ebenfalls noch ein eigenes Modelabel und sagte über seine Einnahmequellen folgendes: “Früher galt: Rockbands brachten ein Album heraus und gingen ein paar Jahre auf Tour. Als ich in die Musik einstieg, war Bushido von 2003 bis 2010 der King. Bonez und ich hatten auch noch Glück. Heute ist das anders, der Markt ist übersättigt. Jeden Freitag gibt es 20 neue Singles auf Spotify. Die Fans picken sich Künstler raus: Der X sieht toll aus, von dem hol ich mir ein Poster, der Y rappt gut, den höre ich, wenn ich gute Raps hören will. […] Mit meinen zwei Klamottenlabels Team Platin mit Bonez und Corbo Apparel von mir allein [verdiene ich heute meine Kohle]. Wenn wir unsere Kollektion rausbringen, ist die oft innerhalb von zwei Tagen ausverkauft, da setzen wir dann eine halbe Million Euro in 48 Stunden um. Außerdem eröffne ich bald einen Tattoo- & Barbershop im Wiener Stadtzentrum. Bonez MC und ich haben auch eine Wodkamarke: Karneval. Davon haben wir bis jetzt 100 000 Flaschen verkauft. "

Sein Geld legt RAF natürlich ebenfalls an und gönnte sich vor schon vor einiger Zeit ein eigenes Tonstudio, in welchem er auch nach dem Ende seiner Rap-Karriere als Produzent Geld verdienen möchte. Gegenüber “DB MOBIL” sagte der Rapper: “Vor zwei Jahren habe ich mir eins gebaut. Davon hatten mir viele abgeraten, ein großes Studio lohne sich nicht mehr. Mir war das egal, ich habe mir ein SSL-Mischpult für eine halbe Million Euro gekauft. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum verwirklicht. Darin werde ich im neuen Jahr einige heiße Beats basteln. Von mir wird man noch hören.”