Nach vielen gewonnenen Preisen und Millionen von generierten Fans weltweit, hat sich Common ebenfalls dazu entscheiden, seine eigenen Memoiren zu veröffentlichen. “Let Love Have the Last Word” (übersetzt so viel wie: “Lass die Liebe das letzte Wort haben”) heißt das Buch, welches am 7. Mai 2019 in englischer Version herausgebracht worden war. Doch nicht nur die positiven Aspekte seines Lebens und seiner Karriere werden im Werk beleuchtet. Auch gestand der 47-Jährige erstmals, dass er als Kind von einem seiner Verwandten belästigt worden war. Während er sich 2017 auf seine Rolle im Film “The Tale – Die Erinnerung" vorbereitete, erinnerte er sich an jene Momente und schrieb folgende Zeilen nieder: “Eines Tages, während ich das Skript mit [Schauspielerin] Laura [Dern] durchgegangen war, kamen plötzlich vergrabene Erinnerungen wieder zum Vorschein. Es hat mich gefesselt und jene wieder und wieder abgespielt - fast so, als würde eine VHS-Kassette stehen geblieben sein. Also sagte ich ihr: ‘Laura, ich glaube, ich wurde missbraucht’.”
Common selbst soll damals “neun oder zehn Jahre alt” gewesen sein und beschrieb die Situation wie folgt: “Ich war aufgeregt, dass ich mit meiner Familie eine Reise machen würde. Mit meiner Mutter, Barbara und ihrem Sohn, meiner Patentante, meinem Patenonkel und dessen Verwandter, den ich jetzt mal Brandon nennen möchte”, schrieb Common nieder und erinnerte sich daran, dass er mit jenem älteren Mann bei seiner Tante ein Bett teilen musste. Und genau in jenen Nächten soll es zum Missbrauch gekommen sein: “An einem Punkt habe ich Brandons Hand auf mir gespürt. Ich habe ihn weggeschubst. Ich kann mich nicht daran erinnern, nicht mehr als ‘Nein, nein, nein’ gesagt zu haben. Und er antwortete nur: ‘Es ist okay, es ist in Ordnung’, während er mir meine Hose heruntergezogen und mich missbraucht hatte. Nachdem er aufgehört hatte, bat er mich darum, ihn zu befrieden. Ich habe immer wieder ‘Nein’ gesagt und ihn weggestoßen. Ich schämte mich für das, was passiert war. Also habe ich die ganze Aktion einfach aus meinem Gedächtnis verbannt.”
Der “Glory”-Interpret selbst soll zwei Jahre, nachdem die Erinnerung wieder aufgetaucht war, die Erlebnisse erneut verarbeiten und mit einem Therapeuten darüber reden. Vor allem aber hat er Brandon in den vergangenen 25 Jahre nicht gesehen und ihm dennoch für die Handlungen vergeben. “Ich möchte eine Person sein, die den Zyklus der Gewalt durchbricht. Dies ist meine Liebe in Aktion und ich möchte sie weiterhin praktizieren.”