Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Ausreisedatum ist der 26. April 2019

Rapper Sugar MMFK droht die Abschiebung nach Angola

Obwohl Sugar MMFK in Deutschland geboren und aufgewachsen war, wurde dem Rapper mit angolanischer Staatsangehörigkeit die Mitteilung überbracht, dass er schon bald abgeschoben werden würde. Seine Fans gehen auf die Barrikaden.

Tour vor Abschiebung nach Angola

Joao Michel Diau ist 26 Jahre jung, wurde in Linz am Rhein geboren und ging dort zur Schule. Später ließ sich seine aus Angola stammende und zuvor vor dem Bürgerkrieg flüchtende Familie im Bonner Viertel Medinghoven nieder und passte sich in der neuen Umgebung an. Seit 2015 wuchs sein Bekanntheitsgrad, er tritt unter dem Künstlernamen Sugar MMFK in Erscheinung und konnte so die Erfahrungen, die er als dunkelhäutiger junger Mann in seiner Vergangenheit erlebt hatte, verarbeiten. Vor allem seine Single “Verlorene Stadt” wurde millionenfach gestreamt, er machte sich im Game einen Namen und bereitet sich aktuell erst auf seine Tour durch Deutschland vor. Im April 2019 wird der Künstler, dessen Alter Ego aus dem Slogan “Mit mir fickt keiner” zusammengesetzt worden war, in unter anderem Stuttgart, Frankfrut, Hamburg, Berlin und München seine Zelte aufschlagen und versucht alle vom Hocker zu hauen.

Bescheid kam per Post

Wie Sugar MMFK via Instagram bereits erklärte, kann er sich über die anstehende “Allô Allô”-Konzertreise nicht unbedingt freuen. Stattdessen muss er sich mit dem deutschen Staat auseinandersetzen und versucht seinen Abschiebungsbescheid nach Angola anzufechten. Dieser wurde ihm vor kurzem per Post zugestellt, der Rapper soll der deutschen Staatsgrenze verwiesen werden, obwohl er in der Bundesrepublik geboren worden und kein einziges Mal ins Heimatland seiner Eltern gereist war. Einzig und allein die Tatsache, dass der 26-Jährige noch immer die angolanische, nicht aber die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, soll der Grund für die Abschiebung sein.

“Wie konnte es so weit kommen? Das liegt natürlich an meiner Vergangenheit. Viele Sachen gemacht, viele Straftaten begangen. Aber jetzt seit paar Jahren – auch dadurch, dass Musik jetzt läuft – bin ich auf jeden Fall auf einem guten Weg gewesen”, erklärte Sugar MMFK via Instagram und fügte hinzu: “Das wollen die mir auf jeden Fall jetzt wegnehmen. Ich werde jetzt mit Anwälten gucken, dass ich natürlich hier in Deutschland bleiben kann. Ich weiß nicht, wie lange ich hier bleiben kann, ob ich für immer bleiben kann. Auf jeden Fall die 'Allô Allô Tour' werden wir noch spielen. Ich weiß nicht, ob ich bis zum Splash!-Auftritt noch hier bin.”

Jene kriminelle Vergangenheit hatte der Wahl-Bonner niemals verschwiegen, sondern erklärte im Interview mit “Hip-Hop.de" selbst, dass er bereits zwei Jahre im Gefängnis saß und er sich anschließend gebessert hatte. Bis zum 26. April 2019 muss er sich darauf gefasst machen, dass er an besagtem Tag im Flieger Richtung Angola sitzen wird.

Rap-Kollege Manuellsen setzte sich derweil für den 26-Jährigen ein und schrieb in einem bereits wieder gelöschten Post nieder, dass Angela Merkel ihre Entscheidung “aufs schärfte” überdenken sollte. Auch nannte er die Abschiebung eine “unmenschliche Grausamkeit” und wird von allen Fans unterstützt. Seine Supporter haben bereits eine Online-Petition ins Leben gerufen, welche zum redaktionellen Zeitpunkt über 15.524 Mal unterschrieben worden war. Der “Allô Allô”-Interpret selbst bedankte sich bereits bei seinen Followern und gestand: “Danke für die ganze Unterstützung Habubs, ich liebe euch !! Nimmt [sic] an der Petition teil. #SUGARBLEIBTHIER"

Hier geht’s zur Petition.