Nachdem Fler auf seiner “Conor EP" gegen Bushido stichelte, meldete sich dessen Star-Signing Capital Bra zu Wort - doch sein Disstrack "Ach Patrick Ach" brachte ihm bei Fans eher Lacher als Zustimmung ein.
Wir alle wissen wahrscheinlich, dass Capital Bra dank seiner Auftritte bei "Rap am Mittwoch" erstmals positive Schlagzeilen im Game schrieb und Battles der Superlative bestritt. In 2014 wurde er selbst zum “besten Newcomer” der Show gekürt, man sagte ihm eine steile Karriere im Business voraus und freute sich über den Erfolg seiner Debüt-LP “Kuku Bra”.
Mit den Tracks und den Jahren konnte der deutschsprachige Rapper mit russischen und ukrainischen Wurzeln schließlich die Single- und Album-Charts in der Bundesrepublik, Österreich und der Schweiz im Sturm erobern, wurde im Sommer 2018 von Bushido unter Vertrag genommen und ist seither ein Mitglied des “Ersguterjunge”-Labels. Und wie es in einer richtigen Familie einmal so ist, steht der eine für den anderen ein und macht sich für seine Kollegen stark, sollten sie gedisst werden. Im Fall von Capital Bra hätte er sich letzteren Streich lieber noch einmal überlegen sollen und zog nun Spott und Häme auf sich: Überraschenderweise releaste der 24-Jährige seinen Disstrack “Ach Patrick Ach” und wollte damit Rapper Fler eins auswischen. Doch seine Fans können mit dem von Nisbeatz produzierten Beat und seinen Lyrics nichts anfangen und machen sich über den Bra lustig.
Mit Lines wie: “Ach Patrick ach, […] Wär ich nicht bei EGJ, dann wär ich jetzt bei Klapse / LKA-Beamte, Jacky von der Tanke / Capital radikal, Fler ist eine Transe. (hahahaha) / Ich mach randale, Gucci Gürtelschnalle / Ersguterjunge: Disst du ein, dann disst du alle”, wollte der Berliner Rapper seinem Label-Boss wohl den Rücken stärken und seinem Kollegen die Meinung sagen. Doch was war der Auslöser?
Der Streit zwischen den ehemaligen Freunden Bushido und Fler, welche sich immer wieder in diversen Tracks dissen, jedoch nie den Namen des anderen erwähnen, geht schon eine Weile zurück. Auf dem Song “Stiche” aus der LP “Mythos” zum Beispiel machte sich der “EGJ”-Chef über den 38-Jährigen lustig und beschrieb dessen Plattenfirma “Maskulin” mit dem Wort “Inzest”: “Attackier’, Schmetterling, stichfest, Rasputin / CCN, Ghettoking, Inzest, Maskulin”
Fler ließ sich den Spaß natürlich nicht gefallen und und stichelte auf seiner kürzlich erschienenen "Conor EP" gegen Bushido im Bezug auf dessen Markenzeichen-Tattoo zurück: “Das B auf deinem Hals, ja, es steht für V-Mann.” Im Interview mit Niko von "Backspin" erklärte das "Maskulin"-Oberhaupt außerdem, dass Capital Bra zur Zeit so erfolgreich sei, dass er Bushido hätte signen müssen und nicht andersherum. Dieses Kompliment fasste sein Rapper-Kollege aber wohl falsch auf und feuerte gegen "Flizzy": "Ich kann dich auch signen, damit bei dir wieder läuft", kommentierte Capital Bra einen Artikel in seiner Instagram-Story. Anschließend hätte es laut Fler allerdings ein klärendes Telefonat gegeben.
Nun scheint der vermeintliche Streit aber dennoch nicht vorbei zu sein. Ob sich Bushido bald selbst zu Wort meldet, bleibt abzuwarten. Fler hingegen betonte erst kürzlich im Interview mit dem YouTuber Leon Lovelock, nichts von Disstracks zu halten. Ein direkter Antwort-Song wird deshalb voraussichtlich ausbleiben. Ein paar Konter-Lines könnten Fans aber dennoch auf Flers anstehendem Release "Colucci" erwarten. Das am 25. Januar 2019 erscheinende Album wird außerdem einen Gastpart von seinem Freund Farid Bang enthalten, der bereits auf seiner gemeinsamer Platte mit Kollegah "Jung, brutal, gutaussehend 3" kompromisslos gegen Bushido feuerte. Die zukünftige Entwicklung des Streits könnte demnach durchaus brisant werden.
Update: Inzwischen äußerte sich auch Fler auf Instagram zum Disstrack und bezeichnete ihn auf Instagram unter anderem als "albern und kindisch".