International gefeierte Superstars und doch keinen Cent auf dem Konto: Wird BTS nur ausgenutzt?
Südkoreanische Girl- und Boybands müssen jahrelang schuften, ohne bezahlt zu werden. Doch warum lassen sie es mit sich machen?
Südkoreanische Girl- und Boybands müssen jahrelang schuften, ohne bezahlt zu werden. Doch warum lassen sie es mit sich machen?
Seit einigen Jahren können südkoreanische Girl- und Boybands nicht nur in ihrem Heimatland Erfolge verzeichnen, sondern die ganze Welt im Sturm erobern. Doch all diese Hits, Performances und Choreografien stammen nicht von ungefähr, sondern wurden unglaublich lange einstudiert und den eigentlichen Stars eingetrichtert. Die Jungs von BTS zum Beispiel sind rund um die Uhr mit von Beratern umgeben und müssen nach einem langen Arbeitstag im Tonstudio und bei Interviews noch das Tanzbein schwingen und neue Moves lernen. “BigHit Entertainment”-Boss Shi Hyuk ist trotzdem besonders stolz auf die Gruppe und erklärte ihren Erfolg wie folgt: “Wer erfolgreich sein will, muss in seine Ideen und seine Zukunft investieren. Sie haben über Monate hinweg über zehn Stunden am Tag getanzt und ihre Choreografien perfektioniert. Am Anfang war es tatsächlich schwer. Keines der BTS-Mitglieder konnte wirklich tanzen - oder zumindest nicht so, wie sie es jetzt tun. Ich hingegen wollte eine Band ins Leben rufen, welche intensive Performances auf die Beine stellen kann. Also haben sie über zehn Stunden am Tag trainiert. Heute können sie sich Schritte schneller merken, sie proben ihre Tänze rund vier Stunden täglich. Sie sind einfach ein Team, welches zusammen gearbeitet und viel erlebt hat.”
Doch genau diese Rundumbetreuung kostet auch seinen Preis, welchen alle K-Pop-Musiker früher oder später bezahlen müssen. Die Gruppe “B.A.P” ist ein gutes Beispiel für jene Machenschaften im Musikbusiness und reichte bereits 2014 Klage gegen “TS Entertainment” ein. Die sechsköpfige Boygroup erklärte unter anderem, dass sie einen Vertrag unterschrieben hatten, in welchem ihnen lediglich zehn Prozent aller generierten Einnahmen zugesprochen wurden, die sie im Anschluss noch auf sich selbst aufteilen müssen. Doch bekommen haben “B.A.P” 40 Monate lang nichts. Durch die Klage und die damit veröffentlichten gerichtlichen Unterlagen wurde schließlich bekannt gegeben, dass das Unternehmen keine Ahnung haben würde, wie viel die sechs Jungs überhaupt eingenommen haben und demnach auch keinen Cent auszahlen konnten. Dies ist im Übrigen kein Einzelfall. Auch die Mitglieder der Gruppe “Boyfriend” haben zwei Jahre nach ihrem Debüt noch kein Gehalt erhalten und müssen die Jahre im Bootcamp, in welchen das Unternehmen für Tanztraining, Haarstyling, Kleidung, Stimmtraining, Reisen, Essen und Unterkunft Geld vorgestreckt hat, erst einmal zurückzahlen, bis sie "quit" sind.
Ob die Jungs von BTS nach dem Release von international erfolgreichen LPs und Singles sich schon ein kleines Taschengeld verdienen, noch immer leer ausgehen oder bereits richtig entlohnt werden, ist unterdes nicht bekannt gegeben worden. Verklagt haben sie ihr Label “BigHit Entertainment” zum redaktionellen Zeitpunkt jedenfalls nicht.