Will Young will kein Popstar mehr sein

Auch wenn viele von uns mit dem Namen Will Young scheinbar nichts anfangen können, so ist er seit seinem Sieg bei “Popidol” (das britische Pendant zu “Deutschland sucht den Superstar”) in seinem Heimatland ein bekannter Hund. Mit Hit-Singles wie “Light My Fire” und “All Time Love” sowie dem gecoverten Westlife-Original “Evergreen” dominierte er im letzten Jahrzehnt die Charts, verkaufte über acht Millionen Singles und soll laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes fast 15 Millionen Euro verdient haben. Geld, welches er nun gut gebrauchen kann, denn: Der 39-Jährige möchte kein Star mehr sein, seine gewonnenen BRIT Awards verkaufen und den Erlös an einen guten Zweck spenden. Auch soll er sich, glaubt man der “Daily Mail”, aktuell in therapeutischer Behandlung befinden, um seine Depressionen und Angstzustände in den Griff bekommen zu können.

“Ich hasste es, ein Popstar zu sein. […] Ich werde nie wieder eine Platte veröffentlichen. Es macht mich krank, wenn ich daran denken muss noch einmal die Person zu sein, die ich nie wirklich war. Ich hatte einige gute Momente und traf einige herausragende Leute, aber ich fühlte mich nie wohl, nie glücklich”, gestand Young, welchen man seit dem 29. März 2018 im Musical “Strictly Ballroom”, nach dem Bestseller von Baz Luhrmann, im Piccadilly Theatre in London bewundern kann.

“Man bekomme einen Plattenvertrag, die großen Hits, das schöne Haus, aber wie es in einem selbst aussehe, interessiere niemanden. Dann wird es dir entweder immer schlechter und schlechter gehen oder du versucht, damit umzugehen. Oder eben du versuchst herauszufinden, wohin du wirklich willst.”

Und für ihn geht es jetzt ins Musical. Alleine auf den großen Bühnen dieser Welt stehen möchte Young nicht mehr und vermisst sein Leben als Popstar keineswegs. Immerhin wird er jetzt nicht mehr im Supermarkt verspottet und kann in Ruhe seinen Einkauf erledigen. “Ich war gerade einmal 23 Jahre alt, als ich im Musikbusiness Fuß fasste. […] Einen Plan gab es nie […] und berühmt zu sein, ist einfach nur komisch. Du hast viel Geld, was das Leben um einiges einfacher macht und doch bist du eine 2D-Version deiner selbst. Du kannst dann zum Beispiel im Laden stehen und jemand sagt dir: ‘Ich hasse dich, du bist ein Idiot.’ Und dann musst du damit selbst lernen umzugehen.”