Fragen zu seiner Sexualität sollte der Frontmann von Years & Years lange Zeit niemandem beantworten, sich bei Interviews verstellen und seinen Fans nicht die Wahrheit erzählen. Heute hingegen versteckt sich Olly Alexander nicht mehr und genießt sein Leben in vollen Zügen.
Fragen zu seiner Sexualität sollte der Frontmann von Years & Years lange Zeit niemandem beantworten, sich bei Interviews verstellen und seinen Fans nicht die Wahrheit erzählen. Heute hingegen versteckt sich Olly Alexander nicht mehr und genießt sein Leben in vollen Zügen.
Die Jungs von Years & Years haben schon in den vergangenen Jahren einige Charterfolge verzeichnen und sich über eine weltweite Fangemeinde freuen können. Doch diese würde es heute vielleicht nicht geben, hätte sich Frontmann Olly Alexander tatsächlich an die Ratschläge einer Musikexpertin gehalten: “Beim Medientraining wurde mir gesagt, dass ich meine Sexualität geheim halten müsste. ‘Warum sollte jemand davon erfahren? Wen interessiert es, mit wem du ins Bett gehst? Willst du den Medien wirklich solch eine Angriffsfläche bieten? Es ist wahrscheinlich besser, wenn du deine Vorlieben für dich behältst’”, soll ihm die Beraterin erklärt haben. Olly hingegen wollte seine Supporter nicht anlügen, hörte nicht auf die “vielleicht gut gemeinten Ratschläge” und wollte so natürlich und ehrlich wie möglich sein.
“Ich habe ihre Worte einfach ignoriert”, sagte der 27-Jährige im Interview mit der LGBTQ-Wohltätigkeitsorganisation “Stonewall” und fügte hinzu: “Sollte mich ein Journalist danach gefragt haben, habe ich ihm geantwortet: ‘Ja, ich bin schwul und dieses Lied habe ich über die Liebe zu einem Mann geschrieben.’ Ich musste es für mein 15-jähriges Ich einfach loswerden und ihm erklären: ‘Schau mich an, wir verstecken uns nicht mehr’.”
Olly selbst wurde sein Leben lang von anderen Mitschülern und Personen gemobbt und sprach bereits mit Redakteuren der “Evening Standard” über seine Jugend: “Die Schule war kein erfreulicher Ort. Ich wurde auf zweierlei Arten gemobbt. Einerseits durch Worte – ich wurde ‘Schwuchtel’ oder ‘Tunte’ genannt, wurde schikaniert. Doch es gab auch eine körperliche Seite – ich geriet in ein paar Prügeleien. […] Es war so hart damals. Ich habe mich so gefühlt, als würde ich verrückt werden. Ich habe mit niemandem darüber geredet, wie ich mich gefühlt habe.”
Um sich in seinem Körper wohler zu fühlen, hat sich der 27-Jährige schließlich selbst geritzt und sah dies als “Methode, um damit klarzukommen. Ich war an einem wirklich dunklem Ort. Es ist wirklich schwierig für mich, darüber zu reden.” Seine Fans ermutigt er jedoch, über ihre Probleme zu reden und sich selbst nicht zu verletzen, denn: “Wir dürfen uns nicht mehr verstecken. Genießt euer Leben, liebt euch und euren Körper und habt einfach Spaß.”
