Lil Wayne leugnet die Existenz von Rassismus

Verblendete Zweckmäßigkeit
Wie es scheint verschließt sich Rapper Lil Wayne gerne mal der Realität. Das lässt seine Aussage vermuten, in der er behauptet, dass es Rassismus gar nicht gibt. Und obwohl das für seine Rapshows, wo die Mehrheit der Fans hellhäutig ist und nur die Musik im Vordergrund steht, stimmen mag, sieht die Realität in den USA ja wohl doch ganz anders aus. Aber lassen wir Lil Wayne ein mal erklären.

In einem Interview mit “Undisputed” sagte der Afroamerikaner: “Ich bin so gesegnet. Ich musste mich nie mit Rassismus herumschlagen.” Aber halt! Worum ging es noch mal bei der Hasstriade von “LA Clipper”-Besitzer Donald Sterling? Genau, um Rassismus. Und welcher Star hat sich dagegen ausgesprochen? Genau, Lil Wayne. Viele Fans fragen sich nun auf welcher Seite der Rapper wirklich steht und ob er nicht einfach nur der größte Opportunist der Rapindustrie ist.

Man sollte an dieser Stelle vielleicht auch anmerken, dass Lil Wayne seit seinem 14. Lebensjahr in der Öffentlichkeit steht. Und bekanntermaßen sind Promis nicht von den gleichen Problemen befallen wie Normalsterbliche. Er musste also nie Angst vor der Polizei haben oder zurückstecken, weil seine Hautfarbe dunkler, als die seines Konkurrenten ist und er deswegen den Job nicht bekommt. Denn der 33-Jährige hat ja schon einen.

Wie Autor Salis Ruffin in seinem Artikel für “The Good Men Project” zusammenfasst, basiert das Problem an Weezys Aussage ist nicht auf dem Neid auf sein prunkvolles Leben. Sondern es geht darum, dass so ein gefeierter Künstler seine Stimme nicht nutzt, um etwas zu verändern. Nein, im Gegenteil propagiert Lil Wayne die desillusionierte Idee, dass Rassismus nicht real ist. Das ist das Problem.