Eine junge Frau raucht in der Oeffentlichkeit
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Eine junge Frau raucht in der Oeffentlichkeit
EU debattiert XXL-Rauchverbot

Wird das Rauchen bald überall verboten?

Die EU will den Tabakkonsum an vielen öffentlichen Orten eindämmen. "Man kann es auch übertreiben", findet Saarlands Ministerpräsidentin.

Europaparlament spricht sich für Rauchverbot an öffentlichen Plätzen aus

Das Europaparlament stimmt heute über ein neues Rauchverbot ab - das nicht nur Zigaretten, sondern auch Vapes und E-Zigaretten betrifft. Von Biergärten über Spielplätze bis hin zu Haltestellen: überall dort, wo viele Kinder und Jugendliche unterwegs sind, sollen rauchfreie Zonen entstehen. Größtes Ziel ist der Schutz der Kinder sowie der Gesundheit - außerdem peilt die EU mit einem XXL-Rauchverbot an, bis 2040 eine "Generation Rauchfrei" zu schaffen, in der nur noch weniger als fünf Prozent der Menschen rauchen.

Die EU-Kommission verfolgt mit diesem Plan eine klare Botschaft: Wer raucht, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern durch Passivrauchen auch andere. Jedes Jahr sterben in der europäischen Union 700.000 Menschen durch die Folgen des Tabakkonsums. Für die Kommission geht es um den Schutz von Kindern und Nichtrauchern und darum, die Gesellschaft langfristig vom Tabakkonsum zu befreien.

Doch nicht alle sind von der Idee begeistert. Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat sich bereits klar gegen das geplante Rauchverbot im Freien ausgesprochen. "Gesundheit ist das wichtigste Gut des Menschen, das es auch politisch zu schützen gilt. Aber man kann es auch übertreiben", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

Rauchen an der frischen Luft müsse man ihrer Ansicht nach nicht verbieten. "Wenn die EU das wirklich auf den Weg bringt, sollte Deutschland das nicht umsetzen", so die Bundesratspräsidentin weiter. 

Noch am 28. November 2024 könnte eine Entscheidung fallen. Doch das neue Rauchverbot ist rechtlich nicht bindend - es handelt sich nur um eine Empfehlung. Jedes Land muss selbst entscheiden, ob es die Maßnahmen umsetzt. In Deutschland ist die Meinung über die neuen Regeln gespalten: Während einige die gesundheitlichen Vorteile sehen, fühlen sich andere durch die Eingriffe in ihre Freiheit eingeschränkt.