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Wenn Druck im Job krank macht

Leistungsdruck im Beruf ist keine Seltenheit und kann schwerwiegende Folgen haben. Wir verraten dir, wie du mit hohen Anforderungen umgehen und sie erfolgreich bewältigen kannst.

Kurz vor Feierabend, die Uhr tickt - und doch sind noch so viele ToDos offen und müssen flott, aber bitte auch gewissenhaft, bearbeitet werden. An den nächsten paar Überstunden scheint kein Weg vorbei, muss das Projekt doch on time und mit tadelloser Qualität abgeliefert werden.

Auf Dauer ist dieser Leistungsdruck seelisch belastend und kann sogar krank machen - keine Seltenheit also, dass einem der ganze Stress über den Kopf wächst und man im schlimmsten Fall sogar aufgrund von gesundheitlichen Folgen nicht mehr arbeiten kann. Hier kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll sein, hilft sie doch in solch schweren Zeiten, sich nicht auch noch in finanziellen Belangen sorgen zu müssen.

Was versteht man eigentlich unter Leistungsdruck im Beruf?

Leistungsdruck im Job beschreibt das Gefühl, konstant auf einem hohen Niveau arbeiten und abliefern zu müssen, um allen gestellten Anforderungen gerecht werden zu können. Dieser Druck entsteht dabei nicht nur zwangsläufig durch die Anforderungen von anderen Personen, oftmals sind auch die eigenen hohen Erwartungen ein entscheidender Faktor. Man unterscheidet beim Leistungsdruck grundsätzlich zwischen zwei Arten.

  • Subjektiver Leistungsdruck: Hohe Ansprüche an sich selbst sowie der Drang, sich ständig beweisen zu müssen - die Gründe dafür sind vielfältig. Dieser Druck ist oft unabhängig von den tatsächlich gestellten Anforderungen und so in erster Linie nicht dem Vorgesetzten geschuldet.
  • Objektiver Leistungsdruck: Verursacht durch Vorgesetzte, basierend auf deren expliziten Anforderungen und Zielvorgaben, die teils kaum zu erreichen sind. Solch hochgesteckte Ziele, oft in Verbindung mit peniblen Bearbeitungs- und Zeitvorgaben, fördern den Stress am Arbeitsplatz maßgebend.

Zu viel auf einmal: Diese Faktoren fördern Leistungsdruck

Leistungsdruck in der Berufswelt ist leider allgegenwärtig - und die Gründe dafür vielfältig. Sie sind meist durch das Arbeitsumfeld und die Vorgesetzten bedingt, können aber auch auf das subjektive Empfinden des Arbeitnehmers zurückzuführen sein. Besonders kombiniert ergibt dies eine explosive Mischung aus Anforderungen, die sich schnell negativ auswirken können.

Die externen Faktoren umfassen hierbei alle Ansprüche aus dem Umfeld, die an den Mitarbeitenden gestellt werden. Wenn diese den Rahmen sprengen, so lässt ein empfundener Leistungsdruck und Stress beim Arbeiten nicht lange auf sich warten.

  • Zu hoher Workload
  • Zu knappe Deadlines
  • Anforderung, mit dem sich immer schneller entwickelnden digitalen Zeitalter mitzuhalten
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Ständig erwartete Erreichbar- und Verfügbarkeit
  • Durch Konkurrenz geprägte Unternehmenskultur
  • Unverhältnismäßig häufige und strenge Leistungskontrollen

Die subjektiven Faktoren beziehen sich hingegen auf persönliche Einstellungen und individuelle Verhaltensmuster, die den Druck im Job zusätzlich verstärken können.

  • Neigung zum Perfektionismus
  • „Es sich selbst beweisen wollen“
  • Streben nach Anerkennung durch Kollegen und Vorgesetzte
  • Schwierigkeiten, klar zwischen Beruf und Privatleben zu trennen
  • Persönliche Einstellung zur eigenen Rolle im Unternehmen

Überstrapazierte Psyche durch zu viel Stress

Psychische Belastungen im Beruf nehmen leider stetig zu - und machen aktuell etwa 35% der Berufsunfähigkeitsfälle in Deutschland aus, Frauen sind meist häufiger betroffen als Männer. Leistungsdruck und der damit verbundene Stress sind nur zwei der Gründe für schwere psychische Erkrankungen, wie etwa Depressionen und bipolare Störungen. Ein weiteres, besonders alarmierendes Risiko, stellt der Burnout dar.

Ein Burnout entsteht in Folge von langanhaltender Überlastung und emotionaler Erschöpfung, bei der sich betroffene Personen ausgebrannt und energielos fühlen. Dauermüdigkeit, Schlafstörungen und auch Angstzustände sowie ein gravierender Verlust der Konzentrationsfähigkeit sind keine Seltenheit. Der Zusammenhang mit den beruflichen Umständen ist hierbei nicht zu übersehen: Unregelmäßige Arbeitszeiten, ständiger Termindruck und ein übermäßig hoher Workload führen viele Arbeitnehmer bis in die totale mentale Erschöpfung - und oftmals direkt bis in die Berufsunfähigkeit.

Tipps für einen entspannten Arbeitsalltag

Damit es gar nicht erst zum Stress im Berufsalltag, geschweige denn einer Berufsunfähigkeit, kommen kann, haben wir hier ein paar Tipps und Tricks, um Leistungsdruck souverän zu bewältigen als auch vorzubeugen.

  • Klare Grenzen und Pausen: Struktur und regelmäßige Pausen sind wichtig, um den Kopf freizubekommen. Diese helfen dir, Abstand zu gewinnen und neue Energie zu tanken.
  • Realistische Ziele: Unrealistische Ziele führen schnell zu Kopfzerbrechen und Überlastung. Nimm dir Zeit und formuliere machbare Ziele, die du nach und nach abarbeiten kannst. So hast du stets einen Erfolg zu verbuchen, der für die weitere Arbeit motiviert.
  • Work-Life-Balance: Achte darauf, dir neben der Arbeit auch Zeit für dich und deine Hobbys zu nehmen. Dies ist besonders beim Arbeiten zu Hause zu beachten, ist die Trennung von Beruf und Arbeit hier doch nicht immer einfach.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Atemübungen oder progressive Muskelentspannung helfen dir, mental abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen.
  • Worst Case: Überlege dir, was schlimmstenfalls passieren könnte und entwickle eine Strategie dafür. Das schafft Klarheit und gibt dir das Gefühl, auf alles vorbereitet zu sein.
  • Hol dir Unterstützung: Wenn du merkst, dass es zu viel wird, frage Kollegen um Hilfe. Hilfe anzunehmen ist sinnvoll und kein Zeichen von Schwäche - es erleichtert dir den Arbeitsalltag ungemein.
  • Mach dir deine Erfolge bewusst: Lass dich von Selbstzweifeln nicht ausbremsen und hab stets deine Erfolge vor Augen. Dies steigert neben der Motivation auch das Selbstvertrauen und hilft dir, den Druck zu reduzieren.
  • Arbeite bewusst langsamer: Gerade wenn es stressig wird, neigen wir zu Aktionismus. Versuch es stattdessen bewusst langsamer anzugehen. Weniger Hektik führt oft zu besseren Ergebnissen und senkt den Druck, dem du dich ausgesetzt fühlst.
Druck im Arbeitsalltag
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Druck im Arbeitsalltag

Berufsunfähig: Wenn das Maß voll ist

Trotz aller Bemühungen ist der Druck manchmal einfach zu groß und eine Berufsunfähigkeit nicht mehr zu vermeiden. Dieser Begriff beschreibt den Zustand, wenn eine Person ihren bisherigen Beruf aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr oder nur eingeschränkt ausüben kann. Typischerweise spricht man von einer Berufsunfähigkeit, wenn mindestens 50% der Arbeitsleistung über mehr als sechs Monate hinweg nicht mehr erbracht werden kann.

Anders als bei einer allgemeinen Erwerbsunfähigkeit, die sich auf den gesamten Arbeitsmarkt bezieht, zielt die Berufsunfähigkeit nur auf einen spezifischen Berufszweig ab. Eine Rückkehr in den Job ist nach der Genesung also durchaus möglich, oftmals jedoch ist ein Wechsel in eine andere Tätigkeit oder Branche erforderlich.

Deadlines
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Für den Fall der Fälle absichern

Sollte der Extremfall eintreten und es zu einer Berufsunfähigkeit kommen, so ist es von entscheidendem Vorteil, sich vorab gegen die finanziellen Folgen abgesichert zu haben. Und doch sind nur etwa ein Viertel der Deutschen gegen den Fall des langfristigen Arbeitsausfalls versichert - ein relativ geringer Anteil, wenn man bedenkt, dass jeder von einer solchen Situation betroffen sein kann.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt im Fall einer Berufsunfähigkeit eine sogenannte BU-Rente, die einem finanziell unter die Arme greift. Die Höhe der BU-Rente hängt vom monatlichen Versicherungsbeitrag ab, den man in der Regel individuell für sich festlegen kann. Insbesondere wer früh eine solche Versicherung abschließt, kann auf günstigere Beiträge und bessere Konditionen hoffen und so für den Ernstfall gewappnet sein.

Im Versicherungsfall ist es dann besonders wichtig, die nötigen ärztlichen Nachweise, die den dauerhaften oder mindestens 50%igen Arbeitsausfall bestätigen, vorzulegen. In der Regel zahlen die Versicherungen dann ohne größere Komplikationen, sodass von monatlichen Zahlungen bis zum Ende der Vertragslaufzeit, spätestens jedoch dem Eintritt in das Rentenalter, profitiert werden kann.