USA beschließen Gesetz gegen Deepfake-Pornos
Der „Take It Down“Act macht KI-generierte Nacktbilder ohne Zustimmung strafbar - und verpflichtet Plattformen zum schnellen Löschen.
Der „Take It Down“Act macht KI-generierte Nacktbilder ohne Zustimmung strafbar - und verpflichtet Plattformen zum schnellen Löschen.
Die USA machen ernst: Künftig sollen Deepfake-Pornos und andere intime Bilder, die ohne Zustimmung ins Netz gestellt werden, bundesweit strafbar.
Am Montag hat das Repräsentantenhaus der USA mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, die Veröffentlichung sexueller Bilder und Videos von Personen ohne deren Zustimmung im Internet zu unterbinden – einschließlich KI-generierter „Deepfake“-Nacktbilder realer Menschen. Der parteiübergreifende „Take It Down“Act, der bereits im Februar einstimmig vom Senat verabschiedet wurde, geht nun an Präsident Donald Trump, der angekündigt hat, ihn unterzeichnen zu wollen.
Das Gesetz macht es zu einem Bundesverbrechen, nicht-einvernehmliche intime Bilder einer Person zu veröffentlichen und verpflichtet Online-Plattformen, solche Inhalte innerhalb von 48 Stunden nach Meldung zu entfernen.
Frauen, Teenager und Prominente unter den Opfern von Deepfake-Pornografie
Immer mehr Menschen - vor allem junge Frauen und Teenager - werden Opfer von Fake-Nacktbildern, die mit KI-Apps erstellt und auf Social Media verbreitet werden. Die Täter nutzen Tools, die Gesichter auf Nacktbilder montieren oder Outfits „wegzaubern“ können - in Sekundenschnelle.
Auch Promis wie Taylor Swift waren bereits betroffen. 2024 gingen gefälschte Nacktbilder auf X viral gingen. Und das ist kein Einzelfall: Solche Bilder werden genutzt, um zu mobben, zu erpressen oder einfach nur bloßzustellen.
Es wäre das erste bedeutende Internetgesetz in Trumps zweiter Amtszeit und das erste US-Gesetz, das sich direkt dem schnell wachsenden Problem von Nacktbilder und Deepfakes im Netz widmet. Die Verabschiedung wurde von vielen Aktivistinnen für Betroffene von Rachepornos gefeiert, während sich einige Verfechterinnen der Meinungsfreiheit und des Datenschutzes besorgt über möglichen Missbrauch äußerten.
Die Abstimmung (409 zu 2 Stimmen) wird auch als Erfolg für First Lady Melania Trump gewertet, die das Gesetz im Rahmen ihrer „Be Best“-Kampagne gegen Cybermobbing unterstützt hat. Der Präsident kündigte bereits im März an, es schnellstmöglich zu unterzeichnen - und scherzte, es sei auch in seinem persönlichen Interesse, „denn niemand wird online schlimmer behandelt als ich“.