Bier Zapfhahn
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Bier Zapfhahn
Sinkende Nachfrage und steigende Kosten

Brauerei-Chefin: Kasten Bier ist viel zu günstig

Deutsche Traditionsbrauereien haben es 2024 besonders schwer, wirtschaftlich zu überleben - besonders bei Dumping-Preisen für Bier.

Sinkende Nachfrage und steigende Kosten sorgen für das Ende einer deutschen Traditionsbrauerei

Deutschland ist bekannt für seine Dichter und Denker, wunderschöne Kulturdenkmäler und natürlich für seine Braukunst. Doch für ein deutsche Traditionsbrauerei ist nach 334 Jahren bald Schluss. Die "Schlössle"-Brauerei in Neu-Ulm macht ihre Pforten zum Jahresende dicht – als Grund dafür gibt Christa Zoller-Kaltenbacher, Miteigentümerin der Brauerei, im Interview mit der Bild-Zeitung an, dass unter anderem die sinkende Biernachfrage und die konstant niedrigen Preise für Kästen verantwortlich für die Schließung der Traditionsbrauerei seien.

Brauerei-Chefin verrät: Kasten Bier müsste eigentlich 26 Euro kosten

Laut Zoller-Kaltenbacher seien 13,50 Euro für einen Kasten Bier schlichtweg zu wenig, um wirtschaftlich arbeiten zu können. "Der Preis müsste nahezu doppelt so hoch sein, dann könnten wir auch wieder Geld für neue Anlagen ausgeben", so erklärt Zoller-Kaltenbacher gegenüber der Bild-Zeitung.

Die Familie Zoller verabschiedet sich auf ihrer Website bei ihrer treuen Anhängerschaft und gibt bekannt, dass wenigstens eine Tradition erhalten bleibt: Die Brauerei eigene Gaststätte in der schon Napoleon gespeist haben soll.

Frau zapft Bier
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Frau zapft Bier

Bierkonsum der Deutschen sinkt von Jahr zu Jahr

Einen weiteren Punkt in der unabwendbaren Schließung ihres Unternehmens sieht die Miteigentümerin der "Schlössle"-Brauerei neben Bier-Dumping-Preisen auch in den gestiegenen Rohstoff und Energiekosten. "Mit dem Brauereigeschäft machen wir schon seit zehn Jahren minus", so die Geschäftsführerin einer der ältesten bayerischen Brauereien weiter im Bild-Interview. Die Entscheidung zur Schließung ihrer Brauerei ist dementsprechend nicht nur auf steigenden Produktionskosten zurückzuführen, sondern auch auf die sinkende Nachfrage, die die Brauerei stark getroffen hat.

Lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch des Gerstensafts vor 20 Jahren noch bei circa 116 Litern, waren es 2023 "nur noch" 89,4 Liter pro Kopf, gab der deutsche Brauer-Bund bekannt. Grund für diesen Rückgang sei unter anderem ein anderes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Laut des Statistischen Bundesamts hatten deutsche Brauereien im Jahr 2023 4,5 Prozent weniger Bier verkauft als im Vorjahr – der Absatz für alkoholfreie Hopfenschalen hingegen habe sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.